Mit dem Glamour eines Tech-Riesen wie Apple können die großen Rohstoffunternehmen nicht mithalten. Aber auch Apple ist für sein Geschäft auf Rohstoffe angewiesen: Seltene Erden etwa sind Bestandteil von Smartphones oder Batterien für E-Autos. Unternehmen, die Bodenschätze fördern sind meist multinationale Großkonzerne, die mit ihren Minen Milliarden umsetzen.
Allein 2017 sind die Einnahmen der 40 größten Rohstoffunternehmen der Welt um 23 Prozent gestiegen, auf rund 600 Mrd. US-Dollar. Gleichzeitig stehen viele Rohstoffunternehmen in der Kritik. Immer wieder verursachen ihre Minen schwere Umweltschäden, zuletzt Anfang 2019 in Brasilien. Welche Konzerne Ende 2018 den größten Börsenwert hatten, zeigt der aktuelle PWC Mining Report :
Das sind die größten Rohstoffkonzerne der Welt

#7 Anglo American
Das Unternehmen mit Sitz in London baut vor allem Edel- und Sondermetalle wie Platin, Kupfer, Nickel, Eisenerz und auch Diamanten ab. Gegründet wurde Anglo American 1917 als Goldbergwerk im südafrikanischen East Rand. Heute ist das Unternehmen mit einem Marktanteil von 38 Prozent der weltgrößte Platinproduzent. 2018 erwirtschaftete Anglo American einen Umsatz von 27.6 Mrd. US-Dollar und einen Gewinn von 3.6 Mrd. US-Dollar. Für Aufsehen sorgten die massiven Entlassungen von Mitarbeitern im Jahr 2015, die das Unternehmen mit den fallenden Rohstoffpreisen begründete.

#6 MMC Norilsk Nickel
Das russische Unternehmen ist nach eigenen Angaben der weltweit größte Hersteller von Nickel und Palladium. Sein Umsatz lag 2018 bei 11.6 Mrd. US-Dollar und der Gewinn bei 3 Mrd. US-Dollar. Nickel wird beispielsweise als Bestandteil von Stahl eingesetzt, oft in Schmuckstücken. Palladium ist ein Metall, das vor allem in Australien und Russland gefördert wird. Es wird insbesondere in der Industrie eingesetzt, wo es als Katalysator dient sowie in der Medizintechnik. Der privaten Organisation Pure Earth zufolge produzierte Norilsk Nickel allein 2007 die größte Luftverschmutzung unter allen russischen Unternehmen.

#5 China Shenhua Energy
Das Unternehmen ist der größte Kohleförderer Chinas und gehört zu den größten Bergbauunternehmen Asiens. Der Umsatz von China Shenua Energy lag 2018 bei rund 38 Mrd. US-Dollar, der Gewinn bei 6.7 Mrd. US-Dollar. Allein 2016 verkaufte China Shenhua rund 394.9 Millionen Tonnen Kohle. Zudem betreibt das Unternehmen ein Eisenbahnnetz, zwei Hafenanlagen und elf Kohlekraftwerke. Forbes zufolge beträgt der Marktwert des Unternehmens 57.3 Mrd. US-Dollar.

#4 Glencore International
Glencore International ist weltweit eine der größten im Rohstoffhandel tätigen Unternehmensgruppen. Der Konzern wurde 1974 gegründet und fördert vor allem Bauxit, Kupfer, Eisenlegierungen und Kohle. 2018 erwirtschafteten die Schweizer so einen Umsatz von fast 220 Mrd. US-Dollar und einen Gewinn von 3.3 Mrd. US-Dollar. Forbes zufolge liegt der Marktwert des Unternehmens aktuell bei 60.5 Mrd. US-Dollar. Nichtregierungsorganisationen werfen Glencore seit Jahren schwere Menschenrechtsverletzungen vor, unter anderem im Kongo. Dort soll Glencore Enthüllungen der Paradise Papers zufolge auch durch Bestechung an günstige Schürflizenzen gelangt sein.

#3 Vale S.A.
Das brasilianische Unternehmen wurde 1942 als staatseigener Betrieb gegründet und 1997 privatisiert. Es fördert unter anderem Eisenerz, Kohle, Kobalt, Kupfer und Mangang und ist der größte Eisenerz-Exporteur der Welt. 2018 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 36.8 Mrd. US-Dollar und einen Gewinn von 7 Mrd. US-Dollar. Erst Anfang 2019 kam es zu einem verheerenden Dammbruch an einer Eisenerzmine des Konzerns im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais mit hunderten Toten und Vermissten. Rund zwölf Millionen Kubikmeter Schlamm ergossen sich über die Anlage und die umliegenden Siedlungen ergossen.

#2 Rio Tinto
Der australisch-britische Konzern Rio Tinto erwirtschaftet einen Großteil seines Umsatzes mit der Gewinnung von Eisenerz und der Produktion von Aluminium. So lag der Umsatz 2018 bei 40.5 Mrd. US-Dollar und der Gewinn bei 13.8 Mrd. US-Dollar. Den Marktwert von Rio Tinto beziffert Forbes auf 100 Mrd. US-Dollar. Zwischen 1972 und 1989 betrieb eine Tochtergesellschaft des Konzerns die Pangua-Kupfermine auf der Insel Bougainville im pazifischen Ozean. Dass bei der Inselbevölkerung kaum etwas von den Gewinnen der Mine ankam und die Aufbereitung des Kupfererzes zudem große Umweltschäden verursachte, führte ab 1989 zu einem Bürgerkrieg auf Bougainville.

#1 BHP Group Limited
Die BHP Group ist ein australisch-britischer Rohstoffkonzern, der 2001 durch die Fusion des britischen Unternehmens Billiton und des australischen Unternehmens BHP entstand. 2018 lag der Umsatz bei rund 43 Mrd. US-Dollar, der Gewinn bei 6 Mrd. US-Dollar. Der Marktwert der BHP Group beträgt Forbes zufolge 138.3 Mrd. US-Dollar. Neben Petroleum, Kupfer und Eisenerz, erwirtschaftet die BHP Group ihre Gewinne mit Kokskohle und Energiekohle. 2015 führte der Dammbruch einer Eisenerzmine des Unternehmens am Fluss Rio Doce zu einer der schwersten Umweltkatastrophen Brasiliens.