Viele Banken haben während der Corona-Pandemie hervorragende Geschäfte gemacht. Die Commerzbank meldete zwar zuletzt für das abgelaufene Geschäftsjahr nach vorläufigen Zahlen einen Verlust von 2,9 Milliarden Euro. Aber das Finanzinstitut hatte bereits lange vorher in der Krise gesteckt . Insgesamt aber haben international die großen Geldinstitute von der Pandemie profitiert.
Größte Banken außerhalb Chinas und der USA
In der „Forbes“-Rangliste der 2000 größten börsennotierten Unternehmen der Welt fanden sich 2021 in den Top 10 fünf Banken. In den Top 20 waren es acht Finanzinstitute. Allerdings kommt der Branche die Methodik des Rankings zugute. „Forbes“ bemisst die Größe von Unternehmen in „The Global 2000“ nach vier Kriterien: Umsatz, Gewinn, Marktkapitalisierung und Vermögenswerte. Letztere pushten das gute Abschneiden vieler Banken.
Die zehn laut „Forbes“ größten börsennotierten Banken der Welt haben wir bereits vorgestellt. Alle stammten aus China oder den USA. Dieses Mal wollen wir schauen, wie sich die Spitzengruppe jenseits der beiden dominierenden Länder zusammensetzt.
Dies sind dem Ranking zufolge die größten Banken außerhalb der USA und China.
Größte Banken der Welt – ohne USA und China
Die italienische Bank Intesa Sanpaolo kam im Ranking „The Global 2000“ von „Forbes“ auf Platz 82. Das reichte für Rang zehn der größten börsennotierten Banken außerhalb von China und der USA. Intesa Sanpaolo punktete wie alle Finanzinstitute mit den Vermögenswerten. In dieser Kategorie belegte die Bank mit 1,2 Billionen Dollar im Gesamtranking Platz 31. Der Gewinn von zuletzt 3,7 Milliarden Dollar war der zweistärkste Posten der Bank (Platz 169). Bei Umsatz und Marktwert reichte es für das Finanzinstitut mit Hauptsitz in Turin nur für die Plätze 206 und 315.
UBS überzeugte die Analysten mit etwas ausgewogeneren Geschäftszahlen. Am besten schnitt auch die Schweizer Bank bei ihren Vermögenswerten (1,1 Billionen Dollar: Platz 40) und dem Gewinn (6,5 Milliarden Dollar: Platz 80) ab. Die schlechteste Platzierung fuhr sie beim Umsatz ein (32,2 Milliarden Dollar: Platz 297). Damit kam die Bank aus Zürich im Gesamt-Ranking auf Platz 79.
Die Umsätze waren auch der Schwachpunkt der Commonwealth Bank. 22,4 Milliarden Dollar bedeuteten in dieser Kategorie in „The Global 2000“ nur Platz 433. Dafür kam das 1911 gegründete australische Finanzinstitut in den übrigen Bereichen auf die Ränge 50 (Vermögenswerte) und 107 (Marktkapitalisierung). Das ergab Platz 78 im Gesamtranking und den achten Rang unter den größten Banken außerhalb der USA und Chinas.
Nordamerika ist nicht nur dank den Vereinigten Staaten ein Zentrum des globalen Bankenwesens. Einige der größten Banken der Welt finden sich in Kanada. Die Bank of Nova Scotia mit Hauptsitz in Toronto kam auf Platz 77. Einzelergebnisse zwischen Rang 46 (Vermögenswerte: 911,2 Milliarden Dollar) und Rang 312 (Umsatz: 30,7 Milliarden Dollar) führten zu Platz sieben in dieser Bestenliste.
Die Mitsubishi UFJ Financial Group wirbt mit 360 Jahren Erfahrung im Finanzwesen. Das Unternehmen an sich ist aber erst einige Jahre alt. Es entstand aus der Fusion der Mitsubishi Tokyo Financial Group und der UFJ Holdings. Die Bankengruppe kam in „The Global 2000“ auf Platz 52. Das gelang in erster Linie dank der Vermögenswerte in Höhe von 3,4 Billionen Dollar. Das war die siebthöchste Summe unter den analysierten Firmen. Am schlechtesten schnitt die japanische Bank nicht wie die bisherigen Branchenvertreter beim Umsatz ab. Ihre Schwäche war vielmehr der Marktwert (Platz 228: 69,7 Milliarden Dollar).
Die russische Sberbank war laut „Forbes“ 2021 die fünftgrößte Bank außerhalb von China und der USA. Sie stach damit hervor, dass bei ihr nicht die Vermögenswerte das beste Ergebnis erzielten. Das gelang mit dem Gewinn in Höhe von 10,4 Milliarden Dollar (Platz 42). Die schwächste Platzierung verzeichnete die 1841 gegründete Bank mit Hauptsitz in Moskau beim Umsatz (Platz 197: 47,3 Milliarden Dollar). Sie landete im Gesamtranking auf Platz 51.
Drei der zehn größten Banken dieser Rangliste stammen aus Kanada. Das trifft auch auf das Unternehmen auf Platz vier zu (branchenübergreifend: Platz 42). Die Toronto-Dominion Bank Group überzeugte die Analysten vor allem mit ihren Vermögenswerten (Platz 25: 1,4 Billionen Dollar). Am schwächsten fiel im Vergleich der Umsatz aus (Platz 250: 38,8 Milliarden Dollar).
Die britische HSBC Holdings kam im Ranking „The Global 2000“ 2021 auf Platz 40. Das bedeutete Platz drei unter den größten Finanzinstituten außerhalb von China und der USA. Auch hier waren die Vermögenswerte der ausschlaggebende Wert (Platz neun: 3,0 Billionen Dollar). Die schlechteste Platzierung vergaben die Analysten für das Unternehmen mit Hauptsitz in London beim Gewinn (Platz 157: 4,0 Milliarden Dollar).
Die Royal Bank of Canada war 2021 laut „Forbes“ die zweitgrößte Bank der Welt, wenn die USA und China außer Acht gelassen werden. Sie kam im Gesamtranking auf Platz 38, sieben Ränge hinter der US-Investmentbank Morgan Stanley. Zwar stach die RBC in keiner Kategorie positiv hervor. Dafür blieb sie in allen Bereichen in den Top 100, mit Ausnahme des Umsatzes. Hier reichte es nur für Platz 226 (42,9 Milliarden Dollar). Die größte Bank des Landes hat ihren Hauptsitz wie die zwei nationalen Konkurrenten dieser Liste im Finanzzentrum Toronto.
Die größte börsennotierte Bank der Welt außerhalb der USA und Chinas liegt laut „Forbes“ in Frankreich. Die BNP Paribas kam im Gesamtranking auf den 30. Platz. Ihre Vermögenswerte von zum Stichtag 3,0 Billionen Dollar konnten den Angaben zufolge nur von sieben Unternehmen weltweit überboten werden. Platz 59 für den Umsatz und Rang 64 beim Gewinn halfen, den nur 190. Platz für die Marktkapitalisierung auszugleichen. Die Großbank war durch die Fusion der Banque Nationale de Paris und der Bank Paribas entstanden.