Wer sind die größten Unternehmen der Welt? Diese Frage beantwortet jährlich das Magazin Fortune mit seinem Ranking „Fortune Global 500“, in dem es die 500 umsatzstärksten Firmen auflistet. Unter den Top 10 befindet sich auch dieses Mal kein deutsches Unternehmen – allerdings, so erklärt Fortune in einer Pressemitteilung, gehöre Deutschland trotzdem zu den großen Gewinnern. Lufthansa und Daimler Trucks seien zurück, beziehungsweise neu im Ranking.
Außerdem zeigten die 30 deutschen Konzerne ein starkes aggregiertes Umsatzwachstum von 18,9 Prozent. Der aggregierte Umsatz von 2,8 Billionen Dollar werde nur von drei weiteren Ländern überboten. Dabei sei Volkswagen auf Platz 15 das erfolgreichste deutsche Unternehmen und mit BMW stamme auch der profitabelste Autobauer aus Deutschland.
In den Top 10 spielen deutsche Unternehmen indes keine Rolle. Diese werden vor allem durch amerikanische und chinesische Firmen geprägt. Weil Fortune seinen Fokus auf den Umsatz legt, stehen hier aber nicht Techunternehmen wie Apple, Microsoft oder Alphabet vorne – die nach Marktkapitalisierung größten Firmen – sondern Unternehmen, die einen hohen Warenumschlag haben und zuletzt von gestiegenen Energiepreisen profitierten.
Ein hoher Umsatz sagt nur bedingt etwas über den Erfolg einer Firma aus. Hierfür müssen weitere Variablen wie der Rohertrag oder die operativen Kosten betrachtet werden. Deswegen muss das Ranking auch mit Vorsicht genossen werden. Ein interessanter Anhaltspunkt ist es dennoch – und Fortune gibt in seinem Ranking auch Hinweise zur Profitabilität des Geschäfts. Die vollständige Liste finden Sie hier.
Das sind die 10 größten Unternehmen der Welt
Gesundheit ist ein riesiges Geschäft – und zu den Größten unter Riesen zählt die United Health Group aus den USA. Der größte Anbieter von Krankenversicherungen der USA steigerte seinen Umsatz 2022 um 12,9 Prozent auf 324 Mrd. Dollar. Davon blieben immerhin 20 Milliarden als reiner Gewinn hängen. In der Top 10 des Fortune 500-Rankings ist die United Health Group damit das einzige Gesundheitsunternehmen. 2020, zu Corona-Zeiten, waren noch vier Health-Unternehmen unter den Top 10. Jetzt wird es von Energieunternehmen geprägt, die im Zuge des Ukrainekrieges von steigenden Preisen profitiert haben.
Shell, der größte Ölkonzern Europas, verzeichnete allein im besonders kritischen zweiten Quartal 2022 ganze 17,6 Mrd. Euro Gewinn – und damit fünfmal so viel wie im zweiten Quartal 2021. Im Gesamtjahr 2022 kam das Unternehmen auf einen Umsatz von 386 Mrd. US-Dollar. Damit landet Shell auf Platz neun in der Fortune 500-Liste.
Das nach Marktkapitalisierung stärkste Unternehmen der Welt, Apple, kommt beim Umsatz nur auf Rang acht. 2022 nahm die Firma aus Cupertino insgesamt 394 Mrd. US-Dollar ein, verzeichnete allerdings einen Nettogewinn von immerhin von 94,7 Mrd. Dollar. Das spricht für eine extrem gute Kostendisziplin und Skaleneffekte. Im Fortune-Ranking spielte Apple allerdings noch nie eine besonders große Rolle. Auch im Jahr zuvor reichte es nur für Platz sieben.
Ausdruck des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine ist das Aufrücken von ExxonMobil in die Top 10 der Fortune 500. Weil die Preise für Energie so in die Höhe schnellten, die Verbraucherinnen und Verbraucher aber kaum ausweichen konnten, fielen die Umsätze für Energiekonzerne entsprechend gut aus. Im Fall von ExxonMobil lag der Umsatz dabei bei rund 413 Mrd. US-Dollar – Platz sieben im Ranking.
Energie dominierte bereits im Geschäftsjahr 2021, das kurz nach der russischen Invasion der Ukraine endete, die Liste der größten Unternehmen der Welt. Entsprechend ist Energie sogar noch wichtiger geworden im Ranking. Sinopec, ein chinesisches Erdgas- und Mineralölunternehmen mit Sitz in Peking, belegte dabei mit umgerechnet 471 Mrd. Dollar Rang sechs. Im Jahr zuvor war es noch Platz fünf.
Die China National Petroleum Corporation ist ein staatlicher chinesischer Ölkonzern. Zusammen mit CNOOC und Sinopec gehört CNPC zu den drei großen Mineralölunternehmen Chinas. 2022 erreichte das Unternehmen einen Umsatz von etwa 483 Mrd. Dollar, was ihm Platz fünf im Fortune 500 einbrachte. Im vergangenen Jahr reichte es noch zu Platz vier.
Amazon hatte in dem 2019 veröffentlichten Ranking noch auf Platz 13 der umsatzstärksten Unternehmen gelegen. 2022 erreichte der Online-Händler mit Rang zwei seine bislang beste Platzierung in den „Fortune Global 500“. Die Analysten legten einen Umsatz von knapp 470 Mrd. Dollar zugrunde. Das waren rund 84 Mrd. Dollar mehr als im Vorjahr. In diesem Jahr ging es zwei Plätze nach unten, obwohl der Umsatz auf knapp 513 Mrd. Dollar wuchs. Aber: Die Konkurrenz war eben noch stärker
Der größte Energieversorger der Welt ist dem Ranking zufolge gemessen am Umsatz auch das drittgrößte Unternehmen der Welt. Die State Grid Corporation of China ist für den Großteil der Stromversorgung in der Volksrepublik zuständig und fand sich in den vergangenen Jahren im „Fortune“-Ranking stets auf dem zweiten oder dritten Platz. 2023 wurde es Rang drei mit einem Umsatz von 530 Mrd. US-Dollar.
Im Dezember 2019 gab es den größten Börsengang aller Zeiten. Saudi-Arabiens staatlicher Ölkonzern Saudi Aramco (einst: Arabian-American Oil Company) übertraf mit 29,4 Mrd. Dollar den Rekord von Alibaba aus dem Jahr 2014. Mit dem Börsengang wurde Aramco unter CEO Amin H. Nasser auf einen Schlag zur mit Abstand wertvollsten Aktiengesellschaft der Welt. Inzwischen ist Saudi Aramco zwar nicht mehr die größte Aktie der Welt – auch wenn es durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine noch mal einen mächtigen Schub für die Aktie gab. Und auch im Fortune-Ranking ging es mächtig nach oben: Von Platz sechs auf Platz zwei, maßgeblich getrieben von einem Umsatzplus von 51 Prozent auf 603 Mrd. US-Dollar. Nur ein Unternehmen erzielte in 2022 noch mehr Umsatz.
Walmart ist nicht nur der größte Einzelhändler der Welt. Das 1962 gegründete Unternehmen belegt erneut Platz eins der umsatzstärksten Konzerne in der Liste „Global 500“ des Magazins „Fortune“ Platz – also vor Apple, Toyota oder Energieversorgern. Walmart setzte 2022 zufolge in 29 Ländern insgesamt rund 611 Mrd. Dollar um. Das war ein Plus von mehr als sechs Prozent Prozent, das maßgeblich vom Onlinehandel getrieben wurde (+30 Prozent). Fast ein Viertel (23,9 Prozent) des Umsatzes entfiel auf Märkte außerhalb der USA. Walmart beschäftigt rund 2,3 Millionen Menschen.