Anzeige
Anzeige

Immobilienkompass 2023 Der Immobilien-Boom ist zu Ende – aber was bedeutet das für Käufer und Verkäufer?

Die Rummelsburger Bucht bietet einen Blick auf die Skyline von Berlin. Der Wohnungsmarkt in der Hauptstadt ist umkämpft.
Die Rummelsburger Bucht bietet einen Blick auf die Skyline von Berlin. Der Wohnungsmarkt in der Hauptstadt ist umkämpft.
© picture alliance / Zoonar | Maurice Tricatelle
Die Preise sinken vielerorts, aber Neubauprojekte stocken inmitten steigender Zinsen und Baupreise. Obwohl die Nachfrage einbricht, sollte – wer kann – den Kauf trotzdem wagen. Capital hat eine Wohnmarktanalyse für 40 deutsche Städte durchgeführt

 Die Vorzeichen am deutschen Immobilienmarkt haben sich rasant gedreht: Der Boom am deutschen Häusermarkt ist vorbei, die Preise sinken erstmals spürbar. „Ganz extreme Preisreduktionen gibt es in den Metropolen nicht, aber auch in Großstädten ist es möglich, 5 bis 10 Prozent günstiger zur Immobilie zu kommen“, sagt IW-Immobilienexperte Michael Voigtländer. Grund dafür sind die stark gestiegenen Hypothekenzinsen und die weiter steigenden Baukosten infolge des Ukrainekrieges.

Beides hat Häuser und Wohnungen in den vergangenen zwölf Monaten noch unerschwinglicher für Kaufwillige werden lassen. Selbst Gutverdiener können sich nur einen Bruchteil der inserierten Wohnungen leisten. Die Nachfrage nach Kaufobjekten ist inzwischen stark eingebrochen. 

Deutlich mehr Inserate

Derweil stieg das Angebot: Makler verzeichnen einen erheblichen Anstieg der Inserate. Zudem hätten sich Kapitalanleger nahezu vollständig vom Markt zurückgezogen. Das macht den Immobiliensektor derzeit zum „Käufermarkt“: „Man muss auch nicht mehr so schnell sein, fühlt sich also als Käufer auch nicht mehr so getrieben“, sagt der Ökonom Voigtländer. 

Vergleichen ist aber wichtiger denn je, denn die Marktpreise fächern sich merklich auf: Der Neubau bleibt teuer und steigt sogar noch im Preis. Zumal viele Bauträger neue Projekte storniert haben. Beste Citylagen bleiben ebenfalls beliebt bei den Käufern und erzielen weiterhin Höchstpreise. Günstiger angeboten werden dagegen vor allem modernisierungsbedürftige Bestandsbauten. Bei ihnen ist jedoch mit hohem Sanierungsaufwand zu rechnen, besonders angesichts verschärfter Energievorgaben auf Bundes- und EU-Ebene. 

Die neue Capital-Ausgabe ist seit dem 13. April im Handel
Die neue Capital-Ausgabe ist seit dem 13. April im Handel

Deutlich gefallen ist das Preisniveau auch in B-Städten, kleinere Städte hingegen blieben eher stabil. Einen Trend zur Kleinstadt sollte man daraus aber nicht ableiten, denn der Zuzug in die Großstädte hält an. Steigen die Zinsen noch weiter, könnten die Preise im Lauf des Jahres noch einmal rund 10 Prozent nachgeben, schätzt Ökonom Voigtländer. Ein Ende der Schwächephase sei jedoch absehbar. Denn Wohnungen bleiben Mangelware, besonders in Metropolen. 

Der  CAPITAL-Immobilienkompass 2023  misst  den Preisanstieg nach dem Zinsanstieg der Zentralbanken.  Gemeinsam mit dem iib-Institut  analysiert das Wirtschaftsmagazin CAPITAL jedes Jahr für seine Mai-Ausgabe die Marktentwicklung in den 40 wichtigsten Städten des Landes, sowie detailliert die Haus- und Wohnungspreise samt Miethöhen in zehn deutschen Metropolen. 

Als Grundlage dienen die  geforderten Kauf- und Mietpreise auf allen relevanten Online-Immobilien-Portalen und  die Angebote  von Projektentwicklern zum Jahresende. Auch  Preis-Prognosen für die nächsten zwölf Monate  sind im Immobilien-Kompass enthalten.  Zudem bietet  CAPITAL  mit  dem  iib- Institut  wieder die Gelegenheit, die eigene Immobilie anhand einer detaillierten Wohnmarktanalyse bewerten zu lassen.  Immobilienbesitzer  können sich die Analyse  kostenlos im Internet unter  www.capital.de/wohnmarktanalyse   erstellen lassen.   

Mehr zum Thema

Neueste Artikel

VG-Wort Pixel