Herausforderung
Viele Unternehmen müssen Umweltstandards erfüllen – etwa um eine Bankfinanzierung zu bekommen oder aufgrund ihrer problematischen Lieferketten. Manche tun dies auch freiwillig, um ihr Image aufzubessern. Und wieder andere sehen darin eine Chance, ihr Unternehmen effizienter zu machen – etwa indem sie Klimarisiken entlang ihrer Lieferkette besser managen können. In den meisten Fällen ist das mindestens bürokratisch, häufig sogar hochkomplex. Viele Firmen suchen deshalb Hilfe von außen.
Pionier
Oliver Wyman war eine der ersten Beratungen in Deutschland, die vor fünf Jahren eine eigene Klima- und Nachhaltigkeitssparte aufgebaut hat. Inzwischen arbeiten hier 13 Partner mit entsprechenden Teams auf sechs Feldern: Energietransformation, Finanzierung, Dekarbonisierung, Klimarisiken, Reporting und natürliche Potenziale. Während Unternehmen anfangs einzelne Bereiche nachgefragt haben – vor allem ESG-Reportings –, wird die Nachfrage inzwischen deutlich umfangreicher.
In der Praxis
Zu den Kunden von Oliver Wyman gehören vor allem internationale Konzerne wie Energieproduzenten oder Banken, die entsprechend viel bewegen können – aber auch kleinere Mittelständler mit komplexen Lieferketten.
„Wir wollen nicht nur beraten, sondern uns klar positionieren“
Kai Bender, Deutschlandchef Oliver Wyman
Herr Bender, Oliver Wyman bietet sämtliche Beratungsleistungen an. Sie kümmern sich selbst um das Thema Nachhaltigkeit. Warum?
KAI BENDER: Mir ist es ein Anliegen, dass wir nicht nur beraten, sondern uns bei bestimmten Themen klar positionieren. Dazu gehören Klima und Nachhaltigkeit, aber auch Diversität.
Sie waren eine der ersten Nachhaltigkeitsberatungen. Wie kam es dazu?
Wir prüfen immer, ob es Schnittpunkte zwischen unseren Teams gibt. Zuerst gab es diese Punkte in der Finanzbranche mit der EU-ESG-Taxonomie, dann bei der Energietransformation. Wir haben schnell gemerkt, dass das keine isolierten Themen sind.
Wie gehen Sie das Thema im eigenen Unternehmen an?
Wir fliegen seit Corona 25 Prozent weniger und kompensieren die Flüge. Unsere Partner werden auch nach ihrem CO₂-Verbrauch vergütet.