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Staatsbürgerschaft Der Mann hinter dem Geschäft mit den „goldenen Pässen“

Pass für Geld-Tausch
Das maltesische Programm Staatsbürgerschaft durch Investition wurde für ungültig erklärt
© Panthermedia / IMAGO
Ein EuGH-Urteil könnte den Passhandel künftig einschränken, doch Henley-Chef Christian Kälin bleibt unbeirrt. Seit Jahren verkauft sein Unternehmen Staatsbürgerschaften an Reiche weltweit

Für einen Mann, dessen herausragende berufliche Leistung gerade vom obersten EU-Gericht für unrechtmäßig erklärt wurde, gibt sich Christian Kälin trotzig. 

„Wenn Europa beschließt, rückwärts zu gehen, sollen sie rückwärts gehen. Aber der Rest der Welt geht vorwärts, und es gibt nur eine Richtung“, sagte Kälin, Gruppenvorsitzender von Henley & Partners, einem Beratungsunternehmen in London. Die Firma hat Programme zum Verkauf von Pässen und Aufenthaltsgenehmigungen in mehr als 40 Ländern entwickelt und vermarktet. 

Der Europäische Gerichtshof hat in diesem Monat das maltesische Programm „Staatsbürgerschaft durch Investition“ für ungültig erklärt. Denn dieses Programm hat es Menschen ermöglicht, einen maltesischen Pass – und damit die EU-Staatsbürgerschaft – gegen eine einmalige Zahlung von 600.000 Euro und den Kauf oder die Anmietung einer Immobilie zu erwerben. Der EuGH stellte fest, dass das gemeinsam mit Henley entwickelte Programm „den Erwerb der Staatsangehörigkeit zu einer bloßen kommerziellen Transaktion“ machte.

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