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Exklusiv Anna Christmann soll neue Start-up-Beauftragte werden

Anna Christmann war zuletzt innovations- und technologiepolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion
Anna Christmann war zuletzt innovations- und technologiepolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion
© Deutscher Bundestag/Inga Haar
Grünen-Wirtschaftsminister Robert Habeck will seine Parteikollegin Anna Christmann zur Start-up-Beauftragten machen. Was ist von der 38-jährigen Digitalpolitikerin zu erwarten?

Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Anna Christmann (38) soll neue Start-up-Beauftragte im Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) werden. Die Ernennung wollte Hausherr Robert Habeck in den kommenden zwei Wochen bekannt geben. Das erfuhr Capital aus Ministerumkreisen. Das BMWK und Christmanns Büro wollten sich auf Anfrage zu der Personalie nicht äußern.

Christmann folgt als Start-up-Beauftragte auf Thomas Jarzombek. Der CDU-Politiker war seit 2019 zentraler Ansprechpartner für die deutsche Gründerszene und Digitalwirtschaft im Bundeswirtschaftsministerium. Es ist ein Posten, der durchaus einflussreich sein kann: So hatte Jarzombek etwa beim Gesetzesentwurf zur Mitarbeiterbeteiligung ordentlich Dampf gemacht. Wie schon ihr Vorgänger soll auch Christmann gleichzeitig als Koordinatorin der Bundesregierung für die Luft- und Raumfahrt fungieren.

Nähe zur Innovationsforschung

Die promovierte Politikwissenschaftlerin sitzt seit 2017 für Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag und war in der vergangenen Legislaturperiode Sprecherin für Innovations- und Technologiepolitik. Zudem hat sie sich als Obfrau in der Enquete-Kommission Künstliche Intelligenz in ihrer Fraktion einen Namen gemacht. Christmann vertritt den Wahlkreis Stuttgart II. Vor ihrem Mandat leitete sie das Büro der Wissenschaftsministerin in Baden-Württemberg.

Anna Christmann gilt in ihrer Partei als Expertin für Digitalisierung und Forschung. Zudem dürfte sie ein tieferes Verständnis für Innovationsfragen mitbringen: Christmann ist neben ihrem Mandat unter anderem in den Kuratorien des Fraunhofer Instituts für System- und Innovationsforschung und des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme engagiert.

Koalition plant "umfassende Start-up-Strategie"

Was von der neuen Startup-Beauftragten zu erwarten sein könnte, ließ bereits der Koalitionsvertrag erahnen: Die Ampel hat darin eine "umfassende Start-up-Strategie" angekündigt. Die Koalitionäre sprechen sich unter anderem für höhere staatliche Investitionen, besseren Zugang zu Wagniskapital, attraktiverer Mitarbeiterkapitalbeteiligung und eine Stärkung der Gründerinnenförderung aus.

Bei den Grünen spielt zudem Social Entrepreneurship eine große Rolle. So war im Wahlprogramm etwa die Rede davon, die Start-up-Finanzierung an „sozial-ökologische Kriterien“ zu knüpfen. Aus Sicht der Branche wird es also spannend sein, wie sehr der grüne Wirtschaftsminister seinem Lenkungsanspruch beim Thema Nachhaltigkeit gerecht wird. Für die Tech-Szene könnte das auch eine schärfere Regulierung bedeuten.

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