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Alexander von Frankenberg „An den Start-up-Hilfen könnte der Staat sogar einen Schnaps verdienen“

Mitten in der Krise beschloss der Staat auch ein 2 Mrd. Euro schweres Hilfspaket für Start-ups. Wie der High-Tech Gründerfonds mit den Mitteln nun die ersten Finanzierungsrunden abgeschlossen hat, erzählt Geschäftsführer Alexander von Frankenberg im Podcast

Der High-Tech Gründerfonds (HTGF) konnte aus dem Corona-Hilfspaket für Start-ups erste Finanzierungsrunden abschließen. „Wir waren der erste Fonds, der Mittel ausgezahlt hat“, berichtete Geschäftsführer Alexander von Frankenberg im Podcast „Die Stunde Null“. „Wir sehen an den ersten fünf Auszahlungen: Es funktioniert, es ergibt Sinn und den Unternehmen, die von Corona betroffen sind, wird tatsächlich geholfen.“

Im Shutdown hatte die Bundesregierung ein großes Hilfspaket beschlossen, darunter auch einen Topf für Start-ups in Höhe von 2 Mrd. Euro. Ein wichtiger Bestandteil des Pakets für Gründer ist, dass der Staat als Co-Investor Start-ups finanziert, also Finanzierungsrunden mit anderen Risikokapitalgebern durch Bundesmittel unterstützt. Bereits fünf Finanzierungsrunden sind nun getätigt worden, die Start-ups kommen unter anderem aus den Branchen Energie, Reise und dem sogenannten „Agricultural Tech“.

„Es waren alles Unternehmen, die vorher sehr gut performt haben“, sagte von Frankenberg. Die staatlichen Mittel seien gut investiert. „Das ist clever aufgesetzt, meine Erwartung ist, dass der Bund da mittelfristig sogar noch einen Schnaps verdienen wird.“

Der High-Tech Gründerfonds wurde im Jahr 2005 gegründet und setzt sich für die Finanzierung von jungen Tech-Unternehmen in der Gründungsphase, der so genannten „Seed-Phase“, ein. Er ist organisiert als öffentlich-private Partnerschaft (PPP). Das Geld kommt vor allem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie und der KfW, daneben haben sich auch eine Reihe namhafter Konzerne beteiligt. Seit seiner Gründung hat der Gründerfonds 600 Investments getätigt und 100 Exits vollzogen.

Alexander von Frankenberg, der die Start-up-Szene als Investor seit 20 Jahren kennt, hat in den vergangenen Monaten auch Panik, Ernüchterung und Unsicherheit in der Szene beobachtet. „Am Ende kriecht diese Unsicherheit oder die Angst vor der zweiten Welle auch in die Gründerszene“, sagte er.

Er erwartet aber nicht, dass die Pandemie die deutsche Start-up-Szene dauerhaft beschädigt. Es fließe weiterhin genug Geld, viele Ideen, die nun entstehen, seien reifer. „Die, die sich jetzt als Gründer durchsetzen können, sind stärker und erfolgversprechender und überdurchschnittlich gut“, so von Frankenberg. „Und als Investor weiß man, wenn man die jetzt findet, kann man gute Investments machen.“

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