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Was kommt nach der Eskalation? „Die Menschen im Gazastreifen werden nicht einfach verschwinden“

Palästinenser betrachten die Schäden nach einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen
Palästinenser betrachten die Schäden nach einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen
© picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Hatem Moussa
Die Welt blickt mit Entsetzen auf den Nahen Osten. Der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern hat eine neue Eskalationsstufe erreicht. Eine geopolitische Einordnung

Kaum ein Konflikt hat eine derart komplizierte und lange Historie wie der Nahost-Konflikt. Zur Zeit scheint keine Entspannung in Sicht – und doch wird eine Frage in der Weltgemeinschaft immer lauter: Wie kann die Region dauerhaft zur Ruhe kommen?

Für den Nahost-Experten Martin Beck hat eine Zwei-Staaten-Lösung aktuell wenig Chancen auf Erfolg: „Da müsste dann wirklich eine Zeitenwende in Israel passieren. Das sehe ich nicht“, konstatiert Beck in der neuen Folge des Podcasts „Wirtschaft Welt & Weit“. Andererseits gibt es auch wenig andere Optionen, von daher sei es dennoch sinnvoll, daran festzuhalten.

Martin Beck ist Professor für Internationale Beziehungen und Sicherheitsstudien an der University of Kurdistan Hewlêr und vertritt derzeit an der Philipps-Universität Marburg die Professur für Politik des Nahen und Mittleren Ostens. In der aktuellen Podcast-Folge ordnet er nahezu den gesamten Nahen Osten ein. Er beschreibt, welche Länder in der Region offiziell Frieden mit Israel geschlossen haben und welche arabischen Länder sich in klarer Feindschaft mit Israel befinden.

Zudem gibt es eine Reihe arabischer Nationen wie beispielsweise Katar, die sich mittig positionieren und in der aktuellen Situation eine Sonderrolle einnehmen. Diese Vermittler könnten nun noch eine viel wichtigere Rolle spielen, betont der Experte. Neben einer ausführlichen Analyse über die Freund- und Feindschaften innerhalb des Nahen Ostens geht Beck darauf ein, welche Rollen China, die USA und die Europäischen Union einnehmen.

Als engstem Verbündeten Israels ist den USA besonders an der Sicherheit des Landes gelegen. Gleichwohl raten sie Israel zunehmend von einer Bodenoffensive im Gazastreifen ab. Dies könnte einen Flächenbrand in der Region auslösen und die Rolle der USA im Nahen Osten unter Umständen weiter schwächen.

Einige arabische Länder wenden sich derweil ohnehin stärker von den USA ab und nähern sich dem Systemrivalen China an. China braucht Rohstoffe und verfolgt unter anderem deshalb geostrategische Interessen im Nahen Osten. Welche westlichen Großmächte wie auf den Konflikt einwirken können und ob es tatsächlich zu einer weiteren Eskalation kommen könnte, besprechen wir in der neuen Folge.

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