„Das ist der schönste Teil des Kibbuz“, sagt Nili Bar Sinai. Immer noch. Blütenschwere Zweige überkronen den Fußweg, bunt Getöpfertes tupft die Vorgärten. Nur gelegentlich wird das Vogelgezwitscher vom fernen Geräusch einer Explosion unterbrochen. Die 74-Jährige scheint es kaum zu bemerken.
Eine Nachbarin saust in einem Golfwägelchen umher, ruft nach ihrem Kater. Sie komme einmal die Woche aus Tel Aviv, sagt sie, „ein wenig frische Luft schnappen“. Dann kehrt sie wieder zurück in die Stadt. Dabei lebten hier, im Kibbuz Be’eri, einst 1100 Menschen. Heute sind es um die 100. Wo die Leute zurückgekehrt seien, erklärt Bar Sinai, erkenne man am Zustand der Gärten. Doch die meisten der Bewohner sind vorläufig noch in einem anderen Wüstenkibbuz untergekommen, eine neue Zwischenlösung nach ihrer Flucht und nachdem sie monatelang in einem Hotel am Toten Meer einquartiert waren.
Drei Bedingungen brauche es heute für eine Rückkehr nach Be’eri, sagt Bar Sinai. Erstens: „Das Haus muss noch stehen.“ Zweitens dürfe man keine Kinder haben, denn Kindergärten und die Schule des Kibbuz sind noch geschlossen. Drittens: „Man muss noch am Leben sein.“