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Rath checkt ein Das „Luc“ in Berlin: Erstaunlich viel Wellness für ein Stadthotel

Großformatige Fotos, wie zufällig platzierte Porzellankartoffeln – das Hotel Luc steckt voller visueller Einfälle
Großformatige Fotos, wie zufällig platzierte Porzellankartoffeln – das Hotel Luc steckt voller visueller Einfälle
© Autograph Collection Hotels
Brandenburger Tor, Start-up-Szene, Restaurants aus aller Welt – Deutschlands Hauptstadt weiß ihre Besucher zu begeistern. International und servicestark, so erlebte unser Kolumnist auch dieses Hotel der Marke „Autograph Collection“
Carsten K. Rath hat zahlreiche Grandhotels geführt. Er ist Gründer des Hotel-Rankings „Die 101 besten Hotels“, das auch als Buch in Kooperation mit Capital erscheint. Hotels, über die er für Capital schreibt, bereist Rath auf eigene Rechnung.
Carsten K. Rath hat zahlreiche Grandhotels geführt. Er ist Gründer des Hotel-Rankings „Die 101 besten Hotels“, das auch als Buch in Kooperation mit Capital erscheint. Hotels, über die er für Capital schreibt, bereist Rath auf eigene Rechnung.

Als ich in der Charlottenstraße ankomme, direkt am Berliner Gendarmenmarkt, erwartet mich im Empfangsbereich des „Hotel Luc“ (gesprochen „lüc“) der General Manager des Hauses, Thomas Duxler. Ein Zufall, aber wo er vor Ort ist, zeigt er mir rasch die Räumlichkeiten des zur „Autograph Collection“ von Marriott gehörigen Hotels. Ich bin zum ersten Mal hier und sehr gespannt.

Der gebürtige Wiener nimmt mich mit ins Restaurant „Heritage“, dessen vielseitige Aufteilung mich überzeugt. Neben einem Innenbereich gibt es eine Terrasse und eine separate Außenbar mit Bistro-Tischen, an denen bei gutem Wetter Champagner serviert wird. Heute ist der Himmel dafür leider zu grau, doch der Französische Dom gegenüber wirkt dennoch imposant.

In diesem Prachtbau am Gendarmemarkt fand Architektin Oana Rosen genügend Platz für 70 Zimmer und 22 Suiten
In diesem Prachtbau am Gendarmemarkt fand Architektin Oana Rosen genügend Platz für 70 Zimmer und 22 Suiten
© Autograph Collection Hotels

Historisch inspiriert, aber nicht verstaubt

Zurück zum Namen des Hotels. Der sei, so Duxler, eine Anspielung auf das „geistige Vorbild des Hauses, Friedrich den Großen“. Der Preußenkönig, munkelte man, habe eine Affäre mit dem Philosophen Voltaire gehabt. Daraufhin gab ihm ein guter Freund den Spitznamen „Luc“, meinte aber vermutlich eher dessen umgekehrte Schreibweise, nämlich „cul“, was auf Französisch soviel wie, Pardon, „Hintern“ bedeutet.

Auf meinem Zimmer finde ich einen versiegelten Umschlag, auf dem handgeschrieben mein Name steht. Der Siegellack ist Preußischblau, darauf die gestempelten Lettern „Luc“. Stilecht, detailverliebt – das mag ich. Der Brief lehnt, natürlich, an einer kleinen Büste des „Alten Fritz“. In jedem Zimmer des Boutiquehotels wurden zudem in Zusammenarbeit mit dem Fotografen András Dobi und der Artoui Concept Gallery beeindruckende Bilder platziert, die das preußische Erbe der Hauptstadt in ein modernes Licht rücken. Auch die überall ausgelegten Kartoffeln aus Porzellan passen ins Konzept. Schließlich machte Friedrich II. die tolle Knolle einst populär, um den Hunger der kriegsmüden Bevölkerung zu lindern.

Dem Design der Zimmer gelingt ein spannender Remix aus Historie und intensiv gefärbter Moderne
Dem Design der Zimmer gelingt ein spannender Remix aus Historie und intensiv gefärbter Moderne
© Autograph Collection Hotels

Spa und Sauna

Zeit für eine Erkundungstour. Das Hotel „Luc“ ist ein Stadthotel, kein Resort, deshalb bin ich besonders auf das Spa gespannt. Der Yogaraum ist schon einmal geräumig und so dezent wie stilvoll eingerichtet. Im Nassbereich erwartet mich ein lichtdurchfluteter Raum mit einem von bequemen Sesseln und Liegen gesäumten Pool, durch die Fenster bietet sich ein atemberaubender Blick über die Dächer Berlins. 

Die Sauna ist momentan allerdings ausgeschaltet. Grundsätzlich finde ich das in „Off-Zeiten“ in Ordnung, an einem Feiertag sollte das jedoch anders sein. Der Platz und das Angebot können sich für ein Haus mit 92 Zimmern in jedem Fall sehen lassen. Eine Etage tiefer befindet sich ein sehr gut ausgestattetes Gym mit Laufbändern und allen Geräten, die das (Hobby-)Sportlerherz begehrt.

Das „Heritage“-Restaurant mit Bar ist mit seiner so raffiniert wie lässigen Karte auch bei Berlinern beliebt
Das „Heritage“-Restaurant mit Bar ist mit seiner so raffiniert wie lässigen Karte auch bei Berlinern beliebt
© Autograph Collection Hotels

Frühstück auch für Nicht-Hotelgäste

Die Mitarbeiter des „Luc“ sind ausnehmend freundlich. Auf dem Weg ins Restaurant kommt mir morgens im Flur eine Dame mit einem großen Housekeeping-Wagen entgegen. Aufgrund seiner Größe gestaltet sich das Passieren für mich schwierig. Die Mitarbeiterin stellt das rollende Ungetüm zur Seite und drückt sich selbst auch mit dem Rücken gegen die Wand, um mir Platz zu machen. Dabei grüßt sie mich freundlich – zuerst auf Deutsch, dann auf Englisch. Erst als ich durchspaziert bin, steuert sie den Wagen vorwärts. Mehr als vorbildlich!

Wenn der Barista studierter Künstler ist, fällt die latte art gleich mal um Klassen kreativer aus
Wenn der Barista studierter Künstler ist, fällt die latte art gleich mal um Klassen kreativer aus
© Carsten K. Rath

Auch der Service beim À-la-carte-Frühstück glänzt mit Freundlichkeit, Aufmerksamkeit – und Schnelligkeit. Auch kompliziertere Gerichte wie „Eier Benedict“ auf Vollkorntoast mit Avocado stehen binnen fünf Minuten frisch auf dem Tisch. Das Frühstück scheint sowohl bei Gästen als auch bei Einheimischen Anklang zu finden, einige Berliner nehmen es ebenfalls in Anspruch. 

Der kubanische Barista ist übrigens studierter Maler und Illustrator, kein Wunder also, dass er rasch den „Alten Fritz“ in den Milchschaum skizzieren kann. Kurz: Ein rundum überzeugender Start in den Tag.

Mein Fazit: Das Hotel Luc gehört verdienterweise zu den 101 besten Hotels der Region Deutschland, Österreich, Schweiz und Südtirol. Ich bin gespannt, wie es sich 2025 im Ranking der „101 besten Hotels Deutschland“ schlagen wird. Die übrigen Häuser aus dem Portfolio der MHP (ehemals Munich Hotel Partners) schicken sich bereits an, hier eine herausragende Position einzunehmen. Allen voran das gerade neu eröffnete „Hotel Königshof“ in München, doch dazu ein anderes Mal mehr.

Tipps für Ihren Aufenthalt

China Club Berlin: Der private Club bietet seinen Mitgliedern und deren Gästen einen Rückzugsort von der Hektik der Hauptstadt. Über den Dächern von Berlin taucht man ein in die Atmosphäre chinesischer Metropolen der 1920er Jahre: mit kostbaren Antiquitäten der Zeit und feinster asiatischer Küche. Die europäische Salonkultur der 1930er Jahre wiederum findet im Konzept und Design des Restaurants „Medinis“ ihren Platz, serviert wird italienische Küche.

Museumsinsel: Das imposante Gebäude-Ensemble auf der nördlichen Spreeinsel bietet ein hochkarätiges kulturelles Quintett – mit dem Alten Museum, dem Neuen Museum, der Alten Nationalgalerie, dem Bode-Museum und dem Pergamonmuseum. Auch der Berliner Dom am Lustgarten und das Humboldt-Forum sind Besuchermagneten. Eine unbedingte Empfehlung!

Raths Reise-Rating

1 Ganz großes Kino

2 Wenn’s nur immer so wäre

3 Meckern auf hohem Niveau

4 So lala, nicht oh, là, là

5 Besser als im Hostel

6 Ausdrückliche Reisewarnung
 

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