Durchschnittliche Emissionen einzelner Verkehrsmittel im Personenverkehr
Das Umweltbundesamt hat untersucht, welche Verkehrsform wie viel Treibhausgase freisetzt. Um die Werte besser vergleichen zu können, wurden Methan und Lachgas in sogenannte CO2-Äquivalente umgerechnet. Die geringste Belastung fürs Klima ergibt sich der Analyse zufolge bei Linienbussen im Fernverkehr. Auf diesen Fahrten entstanden demnach 2021 rund 37 Gramm CO2 pro gefahrenem Kilometer und Passagier (Personenkilometer). Da 2021 die Auswirkungen der Coronapandemie noch deutlich zu spüren waren, gab die zentrale Umweltbehörde der Bundesrepublik auch den Wert für das Vor-Corona-Jahr 2019 an. Damals habe die CO2-Belastung bei Fernlinienbussen bei 30 Gramm gelegen.
Der „sonstige“ Busverkehr landete mit 42 Gramm CO2 pro Personenkilometer (2020: 38 Gramm) auf dem siebten Platz der umweltschädlichsten Reisemittel. In diese Kategorie fielen Reisebusse im sogenannten Gelegenheitsverkehr, beispielsweise Gruppen- und Tagesfahrten sowie nicht gewerbliche Verbindungen, etwa auf einem Werksgelände.
Wer nicht mit dem Fernbus reisen will oder kann, ist mit der Eisenbahn am klimafreundlichsten unterwegs. Das Umweltbundesamt verzeichnete für den Fernverkehr auf der Schiene einen durchschnittlichen CO2-Ausstoß von 46 Gramm pro Personenkilometer. Hier gab es allerdings im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit den stärksten Anstieg. 2019 hatte die Klimabilanz dieses Verkehrsmittels bei nur 27 Gramm gelegen. Die Behörde hat bei der Bahn den jeweils aktuellen Strommix in Deutschland zugrunde gelegt. 2021 wurde laut dem Statistischen Bundesamt wetterbedingt sehr viel weniger Energie aus Windkraft gewonnen. Dafür stieg die Verstromung aus Kohle um fast ein Viertel.
Auch bei Bahnfahrten im öffentlichen Personennahverkehr ist die CO2-Bilanz in die Höhe geschnellt. Sie erhöhte sich laut der Statistik für Straßen-, Stadt- und U-Bahn von 49 auf 80 Gramm je Personenkilometer. Hier machte sich insbesondere die geringen Passagierzahlen im öffentlichen Nahverkehr während der Pandemie bemerkbar. Denn die Auslastung wurde bei der Statistik für die CO2-Belastung berücksichtigt. Sie war demnach in der U-Bahn mit nur elf Prozent unter allen untersuchten Verkehrsformen am geringsten.
Auch im Nahverkehr hat sich die Klimabilanz der Eisenbahn stark verschlechtert, wie das Umweltbundesamt berechnet hat. Den Angaben zufolge lag das Ergebnis 2021 bei 93 Gramm CO2 je Personenkilometer. Vor der Pandemie waren es lediglich 51 Gramm klimaschädliche Gase pro Passagier und Kilometer gewesen.
Linienbusse sind weiterhin deutlich klimafreundlicher als der eigene Pkw. Aber auch hier zeigte der CO2-Trend laut der Statistik deutlich nach oben. Das Umweltbundesamt berechnete für 2019 einen durchschnittlichen CO2-Ausstoß im Nahverkehr per Bus von 84 Gramm je Personenkilometer. 2021 waren es hingegen bereits 108 Gramm. Ganz anders fiel der Trend beim Pkw aus.
Der Pkw war in der Statistik das einzige Verkehrsmittel, das 2021 unter dem Wert vor der Pandemie blieb, wenn auch nur knapp. Die CO2-Bilanz je Personenkilometer fiel demnach leicht von 164 auf 162 Gramm. Ein Pkw war den Angaben zufolge im Durchschnitt mit 1,4 Personen besetzt.
Das Flugzeug ist erwartungsgemäß mit Abstand das klimaschädlichste Verkehrsmittel. Die CO2-Bilanz bei Inlandflügen lag laut dem Umweltbundesamt 2021 bei im Schnitt 271 Gramm je Personenkilometer. 2019 waren es 214 Gramm klimaschädliche Gase gewesen. Positiv wirkte sich die Auslastung von 51 Prozent aus. Das war der höchste Wert unter den analysierten Reiseformen. Das Flugzeug war das einzige Verkehrsmittel in der Statistik, bei dem sogenannte „Nicht-CO2-Effekte“ einberechnet wurden. Damit ist der zusätzliche Treibhauseffekt gemeint, der durch das Verbrennen von Kerosin durch die Bildung von Methan und Lachgas entsteht. „Die Gesamtklimawirkung aller Abgase eines Flugzeugs liegt in Reiseflughöhe etwa um den Faktor zwei bis drei höher als die der reinen CO2-Emissionen“, hieß es an anderer Stelle.