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Claudia Müller Warum wir uns von negativen Glaubenssätzen verabschieden sollten

Finanz-Expertin Claudia Müller hat Tipps und Tricks für eine generationenübergreifende Finanzplanung.
Finanz-Expertin Claudia Müller hat Tipps und Tricks für eine generationenübergreifende Finanzplanung.
© Businessfotografie Frau Winkelmann
Glaubenssätze beeinflussen unsere Lebensqualität. Wenn wir Sätze wie, „nur wer hart arbeitet, kann erfolgreich sein“, verinnerlicht haben, führt das zur Selbstsabotage. Befreien sie sich von solchen negativen Dogmen und sie führen ein erfüllteres Leben

Glaubenssätze spielen eine entscheidende Rolle in unserem Leben, oft, ohne dass wir es bewusst bemerken. Diese tief verwurzelten Überzeugungen beeinflussen unsere Gedanken, Gefühle und Handlungen in nahezu jedem Lebensbereich. Sie dienen als innere Leitlinien, die unser Verhalten formen und unsere Wahrnehmung der Realität beeinflussen.

Auch im beruflichen Kontext können Glaubenssätze den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmachen. Wenn jemand daran glaubt, dass Erfolg harte Arbeit erfordert, kann dies zu übermäßigem Stress und Burn-out führen. Auf der anderen Seite können positive Glaubenssätze wie „Ich verdiene Geld, während ich tue, woran ich Spaß habe“ unser Selbstbewusstsein stärken und uns ermutigen, ein ausgewogenes Leben zu führen und das Leben zu genießen.

Glaubenssätze aktivieren einen Teufelskreis

Negative Glaubenssätze sind der Anstoß eines Teufelskreises: Glaubenssätze werden zu Gedanken; Gedanken werden zu Gefühlen; Gefühle werden zu Handlungen; Handlungen werden zur Realität; die erlebte Realität bestärkt wiederum die Glaubenssätze.

In Deutschland sind negative Glaubenssätze vor allem in Bezug auf den Job weit verbreitet. Ein paar Beispiele für solche Glaubenssätze sind:

  • Echte Arbeit muss hart sein.
  • Nur die Harten kommen in den Garten.
  • Wer rastet, der rostet.
  • Selbstständig = selbst und ständig.
  • Erfolg fällt nicht vom Himmel; man muss ihn sich erarbeiten.

Negative Glaubenssätze auflösen

Wenn Sie jahrzehntelang die negativen Glaubenssätze mit sich herumgetragen haben, kann es einige Zeit dauern, diese internalisierten Überzeugungen zu identifizieren, zu hinterfragen und neu zu formulieren. Ein erster Schritt, um die Glaubenssätze aufzulösen, ist, die absolute Wahrheit dieser Aussagen zu hinterfragen. Dafür können die folgenden Fragen hilfreich sein:

  • Wer sagt das?
  • Woher wissen Sie, dass das stimmt?
  • Was sind Gegenbeispiele, die zeigen, dass Ihr Glaubenssatz nicht stimmt?

Als Beispiel: Sie haben verinnerlicht, dass echte Arbeit hart sein muss. Fragen Sie sich: Wer hat diesen Satz etabliert? Und warum glauben Sie dieser Person? Woher wissen Sie, dass das stimmt, was diese Person sagt?

Neue Glaubenssätze programmieren

Wenn Sie Ihre alten Glaubenssätze hinterfragt und entlarvt haben, können Sie das entstandene Vakuum mit neuen, bestärkenden Glaubenssätzen füllen. Diese neuen Glaubenssätze sollten Sie regelmäßig wiederholen und sich immer wieder aufs Neue vorsagen. Haben Sie Geduld: Sie haben Ihre alten Überzeugungen über Jahrzehnte mit sich herumgetragen; es dauert wahrscheinlich länger als einige Tage, um diese alten Glaubenssätze loszulassen und neue Glaubenssätze zu verinnerlichen. Wiederholen Sie positive Affirmationen regelmäßig. Wiederholung hilft dabei, diese Sätze in Ihrem Unterbewusstsein zu verankern.

Die folgenden Sätze können Ihnen als Inspiration für neue Glaubenssätze dienen:

  • Arbeit darf Spaß machen! Arbeit darf leicht sein!
  • Ich darf mit wenig Arbeit viel Geld verdienen!
  • Ich darf mehr verdienen als meine Eltern / meine Herkunftsfamilie.
  • Geld verdirbt nicht den Charakter; es gibt uns die Möglichkeit, unseren Charakter auszuleben.

Insgesamt sind Glaubenssätze ein mächtiges Werkzeug, das Ihr Verhalten und Ihre Lebensqualität stark beeinflusst. Die bewusste Reflexion über Ihre Glaubenssätze und die Möglichkeit, sie gegebenenfalls anzupassen, kann Ihnen dabei helfen, ein erfüllteres und erfolgreicheres Leben zu führen.

Claudia Müller ist Ökonomin und leitet seit 2017 das von ihr gegründete Female Finance Forum, das Frauen im Umgang mit Geld und nachhaltigen Investitionen weiterbildet. Davor studierte sie internationale VWL und arbeitete unter anderem bei der Deutschen Bundesbank, wo sie für das Thema Green Finance verantwortlich war. Dieses Wissen wandte sie parallel zur Gründung des Female Finance Forums in einem Single Family Office an, wo sie für die nachhaltigen liquiden Anlagen zuständig war.

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