Dienstag: Fitnessprogramm für VW
Volkswagen gilt ja gemeinhin als Konzern, der vor lauter Kraft kaum gehen kann. Vor kurzem präsentierte der Autobauer eine neue Generation des Passat-Modells. Bei der China-Reise mit Bundeskanzlerin Angela Merkel kündigte der Konzern zwei neue Werke in der Volksrepublik an. Und die Amerikaner will VW mit einem neuen Geländewagen für sich einnehmen.
Umso überraschender kam die Ankündigung eines Sparprogramms, mit dem Konzernchef Martin Winterkorn die Rendite bei der Kernmarke VW verbessern will. Vor Top-Managern kündigte der Vorstandsvorsitzende Einschnitte an, die „deutlich, wirksam und schmerzhaft“ ausfallen würden. Ab 2017 sollen jährlich 5 Mrd. Euro eingespart werden.
Das alles passiert, weil das Unternehmen bei VW die Marge bis 2018 auf sechs Prozent bringen will. Momentan liegt sie bei unter zwei Prozent. VW steuert zwar gut die Hälfte des Konzernumsatzes von zuletzt knapp 200 Mrd. Euro. Gewinne macht der Konzern aber vor allem mit den teuren Autos der Marken Porsche und Audi.
Wo genau die Einschnitte angesetzt werden sollen, steht noch nicht fest. Allerdings kritisierte Winterkorn die seiner Ansicht nach zu hohen Ausgaben für Forschung und Entwicklung. Und auch das konzerneigene Komponentwerk wird wohl nicht verschont. Künftig sollen Lieferanten zum Zug kommen, wenn sie billiger sind.
Um die VW-Woche abzurunden, gab es am Donnerstag die Meldung, dass VW an einer Übernahme des Konkurrenten Fiat interessiert sei. Zwar wurde alles schnell dementiert. Dennoch könnte ein Zusammenschluss Sinn machen, nicht wegen Fiat sondern wegen der US-Tochter Chrysler. Die könnte VW auf dem schwierigen US-Markt weiterhelfen.
Dienstag: Strafe gegen Wurstkartell
Am Dienstag waren auf den Newssites im Internet jede Menge Wurstwaren zu bestaunen. Denn keine der großen Nachrichtenseiten ging an der Meldung vorbei, dass das Bundeskartellamt wegen unerlaubter Preisabsprachen Bußgelder in Höhe von 338 Mio. Euro gegen eine ganze Reihe von deutschen Wurtstfirmen verhängt hat. Darunter auch so bekannte Namen wie Böklunder, Meica und Herta. Jahrelang sollen die Firmen Preise abgesprochen haben, um sie gegenüber dem Einzelhandel durchzusetzen.
„So trafen sich namhafte Wursthersteller schon seit Jahrzehnten regelmäßig im sogenannten ‚Atlantic-Kreis’, benannt nach seinem ersten Treffpunkt, dem Hamburger Hotel Atlantic, um über Marktentwicklungen und Preise zu diskutieren“, schreibt die Kartellbehörde. Auch telefonische Absprachen habe es gegeben. Aufmerksam wurde das Kartellamt auf den Fall durch einen anonymen Hinweis. Elf Firmen kooperierten mit der Behörde, andere wiederum wollen Einspruch gegen den Bescheid einlegen.
Mittwoch: Murdoch greift nach Time Warner
In der Medienbranche bahnt sich eine Übernahmeschlacht an. Der australische Medienmogul Rupert Murdoch greift nach Time Warner. Für 80 Mrd. Dollar will er den Konkurrenten übernehmen. Der Verwaltungsrat von Time Warner soll die Offerte aber zurückgewiesen haben, heißt es in Medienberichten. Murdoch werde die Sache aber weiterverfolgen.
Bei einem Zusammenschluss der beiden Unternehmen würde der weltgrößte Medienkonzern entstehen mit Fernsehsendern wie HBO, CNN und Fox News, den Filmstudios Warner Bros. und 20th Century Fox und diversen Zeitungen und Zeitschriften wie dem Wall Street Journal und dem Time Magazine. Für den 83-jährigen Murdoch wäre die Übernahme ein Befreiungsschlag, denn zuletzt lief es nicht rund in seinem Imperium. Vor allem der Abhörskandal in Großbritannien, in den Murdoch-Blätter verstrickt sind, setzte dem Ruf des Australiers zu.
Donnerstag: Australien killt Klimasteuer
In Australien dürfen Unternehmen künftig wieder Kohlendioxid ausstoßen, ohne dafür eine Steuer zahlen zu müssen. Die konservative Regierung von Premierminister Tony Abbott setzte gegen den Widerstand der Opposition die Abschaffung der Klimasteuer durch. Auch einem Emissionshandelssystem wie in der EU erteilte Abbott eine Absage. Statt Steuer oder Handelssystem soll es nun Subventionen geben, wenn Unternehmen in den Klimaschutz investieren.
Kritiker bezweifeln aber, ob Australien damit seine ohnehin bescheidenen Klimaziele erreicht. Bis 2020 sollen die Emmissionen um fünf Prozent gegenüber dem Wert aus dem Jahr 2000 gesenkt werden. Das Land setzt bei der Stromerzeugung vor allem auf die als besonders schädlich geltende Kohle. Außerdem ist Australien der weltgrößte Kohleexporteur.
Donnerstag: Einschnitte bei Microsoft
Beim Softwareriesen Microsoft beginnt das Großreinemachen. Konzernchef Satya Nadella bereitete die Mitarbeiter per E-Mail auf einen groß angelegten Stellenabbau vor. Bis zu 18.000 der insgesamt 127.000 Microsoft-Angestellten sollen ihren Job verlieren. Das ist jeder siebte Mitarbeiter. Es sind die größten Stellenstreichungen in der Geschichte des Unternehmens. Als schwierig, aber notwendig bezeichnete Nadella die Pläne. Der Nachfolger von Steve Ballmer will die Organisation des Konzerns straffen und vereinfachen.
Betroffen von den Einschnitten ist in erster Linie der finnische Handyhersteller Nokia, der erst seit kurzem zu Microsoft gehört. Das Unternehmen brachte 25.000 Mitarbeiter mit in die Ehe – die Hälfte der Stellen soll nun wegfallen. Offensichtlich sieht Nadella keine große Zukunft für Nokia, zumal er auch noch das Aus für die Nokia-X-Reihe mit dem Android-Betriebssystem bekannt gab. Billige Smartphones will Microsoft nur noch mit dem eigenen Betriebssystem ausstatten. Trotzdem bleibt die Frage, wie Microsoft gegen die Konkurrenz mit Android- und Apples iOS-Betriebssystem bestehen will.
Einige Analysten glauben, dass sich Microsoft über kurz oder lang von der Smartphone-Sparte trennen wird. Dazu passt auch, dass der Unternehmenschef Microsoft als Plattform in einer Welt des Cloud Computing und des mobilen Internets sieht. Von der Hardware spricht er nicht. Tatsächlich hat Nadella einiges unternommen, um die hauseigene Software an den Mann zu bringen. So wird das Smartpphone Betriebssystem Windows Phone den Geräteherstellern künftig kostenlos zur Verfügung gestellt, um Marktanteile zu gewinnen. Ein Bekenntnis zu Nokia ist auch das nicht.