Morgens rein in die Stadt, abends raus aus der Stadt – das Pendel des werktäglichen Berufsverkehrs schlägt unerbittlich aus. Zwar erfreut sich das Homeoffice bei Arbeitgebern und Arbeitnehmern zunehmender Beliebtheit. Die meisten Jobs aber werden immer noch vor Ort am Firmensitz erledigt. In dessen unmittelbarer Umgebung können oder möchten die meisten Mitarbeiter allerdings nicht wohnen. Hohe Mieten oder mangelnde Lebensqualität treiben die Menschen in die Speckgürtel der Großstädte oder noch weiter hinaus aufs Land. Die Folge: Noch längere Pendelwege.
Pendeln stresst nicht nur direkt. Der lange Arbeitsweg geht zudem direkt von der Freizeit ab. Das Berliner Marktforschungsunternehmen Dalia hat im Februar 2017 43.034 Menschen in 52 Ländern nach ihren Lebensumständen befragt. Dabei wurde auch die Dauer des Arbeitswegs erfasst. Ergebnis: In diesen Ländern haben es Pendler besonders schwer.
Horror-Arbeitsweg: In diesen 6 Ländern brauchen Pendler am längsten

Kenias Infrastruktur wurde in den vergangenen Jahren von dem Wirtschaftswachstum überholt. Die Folge: Horrorstaus, die sich in Extremfällen erst nach mehreren Tage auflösen. Da erscheint die Pendlerbilanz fast
human. 88 Minuten sind Kenianer laut Dalia im Schnitt jeden Tag für die Arbeit unterwegs. Auf denselben Wert kommt Singapur.

Auf dem Höhepunkt des täglichen Berufsverkehrs kommen Autofahrer in Hongkong oft kaum schneller als im Schritttempo voran. Die Folge: Platz vier im Negativranking. Durchschnittlich 90 Minuten benötigen
Menschen in Hongkong täglich für den Weg zur und von der Arbeit. Das mag erst mal nicht dramatisch
klingen. Aber für jeden Arbeitnehmer, der gleich um die Ecke vom Job wohnt, muss ein anderer fast drei
Stunden Pendeln täglich ertragen.

Pendler in Indien sind nicht zu beneiden. 90 Minuten benötigen sie laut der Erhebung im Schnitt täglich fürs Pendeln. Das sind 50 Prozent mehr als in Deutschland. Hierzulande soll der durchschnittliche Pendler
gerade einmal 60 Minuten täglich unterwegs sein. Das bringt Deutschland unter den 52 untersuchten
Ländern einen Platz im unteren Viertel ein.

Die Vereinigten Arabischen Emirate haben den unrühmlichen ersten Platz im Pendler-Ranking nur knapp verpasst. 96 Minuten sind Bürger hier täglich unterwegs, um ihrer Arbeit nachgehen zu können. Der
Mittelwert für alle Länder der Studie beträgt übrigens 69 Minuten.

Pendler haben es laut der Dalia-Studie weltweit in Israel am schwersten. Der durchschnittliche Israeli verbringt demnach an jedem Werktag 1 Stunde und 37 Minuten im Auto, Bus oder in der Bahn. Am
anderen Ende der Skala findet sich Japan. Auf gerade einmal 39 Minuten bringt es hier durchschnittlich
jeder Pendler. Dazu trägt ein effizientes Nahverkehrsnetz bei – aber auch die Bereitschaft, sich vom
Schaffner in übervolle Züge quetschen zu lassen.