Wer täglich länger als 40 Minuten ins Büro braucht, ist unglücklicher als Pendler mit einem kürzeren Arbeitsweg. So lautete der Befund des Glücksatlas von 2018. In Zukunft dürfte sich dieser Wert allerdings kaum bessern. Denn die Wege ins Büro werden immer länger – und das Verkehrsaufkommen wird immer größer.
Je nachdem, in welcher Stadt Wohnort und Arbeitsplatz liegen, kann sich der Arbeitsweg dabei aber gehörig unterscheiden. Das zeigt eine Studie des Beratungsunternehmens Kisi über die Städte mit der besten Work-Life-Balance:
Für weltweit 40 Metropolen hat Kisi 20 Kriterien rund um die Qualität von Arbeitsalltag und Privatleben erfasst. Dazu gehört auch die Länge des Arbeitswegs. Anhand von Selbstauskünften hat Kisi dabei die durchschnittliche Zeit ermittelt, die Beschäftigte innerhalb einer Stadt für den Weg ins Büro benötigen – egal mit welchem Verkehrsmittel.
Der weltweite Vergleich ergibt: Den Spitzenreiter Cleveland und das internationale Schlusslicht trennen fast eine halbe Stunde. Während Beschäftige in Cleveland 22,2 Minuten zur Arbeit brauchen, stecken die Einwohner Tokios satte 51 Minuten im Verkehr. Auch für die europäischen Metropolen ergeben sich deutliche Unterschiede.
Diese europäischen Metropolen haben den kürzesten Arbeitsweg
Diese EU-Städte haben den kürzesten Arbeitsweg

Die schwedische Hauptstadt schafft es auf Platz sechs der kürzesten Arbeitswege in Europa. Rund 34,4 Minuten brauchen Beschäftigte hier durchschnittlich für ihren Weg ins Büro. Damit sind sie knapp 10 Minuten schneller als ihre Pariser Kollegen, das Schlusslicht unter den europäischen Metropolen. Im weltweiten Vergleich bewegt sich Stockholm dagegen eher im Mittelfeld und schafft es auf Platz 25 von 40.

Wer zu den Hauptstoßzeiten in Berlin unterwegs ist, kann schon einmal das Gefühl bekommen: In keiner anderen Stadt dauert der Weg von einem Ort zum andern so lange wie hier. Unter den elf europäischen Städten im Kisi-Ranking schafft Berlin es dagegen auf Platz fünf. Zugegeben in den anderen deutschen Metropolen im Ranking sind Beschäftigte noch schneller am Ziel als in der Bundeshauptstadt. Mit einem Arbeitsweg von durchschnittlich 32,2 Minuten, liegt Berlin im weltweiten Vergleich aber auf Platz 21 und damit vor Metropolen wie London, New York und Washington DC.

Auch Platz vier wird von einer deutschen Stadt belegt: In Hamburg sind Beschäftigte allerdings knapp drei Minuten schneller im Büro als ihre Kollegen in Berlin. Mit 29,5 Minuten für den durchschnittlichen Arbeitsweg verfehlt die Hansestadt im weltweiten Vergleich nur ganz knapp die Top Ten und landet auf Platz elf – und damit immerhin zehn Punkte vor der Bundeshauptstadt.

Den drittkürzesten Arbeitsweg in Europas Metropolen haben die Beschäftigten in Barcelona. Nach durchschnittlich 27,2 Minuten kommen sie auf der Arbeit an. Im weltweiten Vergleich schafft es Barcelona damit ebenfalls unter die Top Ten auf Platz acht – und liegt damit nur ganz knapp hinter Platz zwei in diesem Ranking.

Vergleicht man nur die deutschen Metropolen in diesem Ranking, dann hat München mit 27,2 Minuten im Durchschnitt den kürzesten Arbeitsweg. Rund fünf Minuten schneller sind Beschäftige in der bayrischen Landeshauptstadt auf der Arbeit als ihre Kollegen in Berlin. Im weltweiten Vergleich liegt München damit auf Platz sieben von 40.

Mit 26 Minuten führt Helsinki das Ranking um Europas Metropolen an. Damit brauchen Beschäftigte in der finnischen Hauptstadt nur vier Minuten länger als der Spitzenreiter im weltweiten Vergleich – und landet damit auf Platz fünf. Im Vergleich zu Europas Schlusslicht Paris ergibt sich dagegen eine Zeitersparnis von 18 Minuten. Während die Pariser also schon längst unterwegs sind, können ihre Kollegen in Helsinki noch gemütlich eine Tasse Kaffee trinken oder hier und da noch eine Kleinigkeit erledigen.