Die Million mag heute etwas an Strahlkraft eingebüßt haben. Doch es ist immer noch ein Meilenstein, wenn das Bankkonto erstmals in den siebenstelligen Bereich springt – jedenfalls bei Währungen, deren Wert im Bereich von US-Dollar und Euro liegen. In manchen Staaten sind diese Reichen eher die Ausnahme, in anderen geht ihre Zahl in die Millionen. Allerdings kann das auch ein Zeichen für eine ungleiche Verteilung des Reichtums in einer Gesellschaft sein.
Credit Suisse hat untersucht, in welchen Ländern die meisten Dollar-Millionäre zu finden sind. Die zehnte Ausgabe des „Global Wealth Report 2019“ zählte zur Jahresmitte 2019 weltweit rund 46,8 Millionen Millionäre. Das entspricht genau der Einwohnerzahl Spaniens. Damit gab es laut dem Schweizer Finanzinstitut 1,1 Millionen mehr Millionäre als noch Mitte 2018.
Credit Suisse nennt drei Faktoren, von denen die Zahl der Reichen eines Landes abhängen: Größe der erwachsenen Bevölkerung (Kinder wurden nicht berücksichtigt), durchschnittliches Vermögen und ungleiche Verteilung des Reichtums. Der Spitzenreiter des Rankings lag bei allen drei Kriterien vorn. Das Datenmaterial stammt den Angaben zufolge in erster Linie von der OECD, nationalen Zentralbanken und staatlichen Statistikbehörden.
In diesen zehn Ländern leben die meisten Millionäre.
Die Länder mit den meisten Millionären
In den meisten Staaten der Top 10 stieg 2019 die Zahl der Reichen. Australien büßte jedoch rund ein Zehntel ein. Das Land kam auf 1.190.000 Millionäre, 124.000 weniger als Mitte 2018. Das war der größte absolute Rückgang in der Spitzengruppe.
Die Schweiz kann vermutlich in einigen Jahren den millionsten Millionär feiern. Zur Jahresmitte 2019 lebten in dem Land nach Schätzungen von Credit Suisse 910.000 Millionäre. Das waren 19.000 mehr Reiche als zwölf Monate zuvor. Damit entfielen den Angaben zufolge zwei Prozent der Millionäre weltweit auf die Schweiz. Sollten die Zahlen von Credit Suisse stimmen, wäre mehr als jeder zehnte Schweizer Millionär. Denn in der Alpenrepublik leben gerade einmal 8,5 Millionen Menschen. Der Grund für die fantastisch anmutende Reichenquote des Steuerparadieses: Credit Suisse geht bei der Statistik nicht nach Staatsbürgerschaft, entscheidend ist lediglich der Wohnsitz, wie es auf Nachfrage hieß. Die Unternehmensberatungsgesellschaft Capgemini zählte 2018 in der Schweiz hingegen „nur“ 389.200 Dollar-Millionäre.
In Deutschland sind binnen eines Jahres 65.000 Menschen zu Millionären geworden. Das entspricht der Einwohnerzahl von Weimar. Insgesamt kam die Bundesrepublik 2019 auf 2.197.000 Millionäre. Damit war jeder 20. Millionär weltweit Deutscher.
Das Vereinigte Königreich steuerte wie Deutschland fünf Prozent zur globalen Millionärsbevölkerung bei. Insgesamt lebten in dem Land 2.460.000 Reiche. Allerdings büßte das Vereinigte Königreich binnen zwölf Monaten rund 27.000 Millionäre ein.
Japan lag laut Credit Suisse jahrelang mit komfortablem Vorsprung auf Platz zwei der Rangliste. Mittlerweile verliert das Land jedoch zunehmend den Anschluss an das Spitzenduo. Dafür konnte Japan mehr neue Millionäre verzeichnen als der Konkurrent auf Platz zwei. Ein Plus von 197.000 trieb die Gesamtzahl über die Marke von drei Millionen auf 3.025.000. Sechs Prozent aller Reichen weltweit lebten 2019 in Japan.
Der zweite Platz der Rangliste ist fest in chinesischer Hand. Credit Suisse schätzte die Zahl der Millionäre in der Volksrepublik zur Mitte 2019 auf 4.447.000. Das waren 159.000 mehr als zwölf Monate zuvor. Allerdings kam „nur“ jeder zehnte Millionär weltweit aus China. Das unterstreicht die Dominanz des Spitzenreiters.
Innerhalb der Amerikas an der Spitze reicht es für die USA international für Platz zwei. Bei den gesetzlichen Vorgaben und im Einsatz der Behörden gegen Cyber-Kriminalität erzielen die Vereinigten Staaten volle Punktzahl. In Sachen Ausstattung der amerikanischen Behörden führen sie ihre Regionalgruppe zwar an, verpassen aber knapp die volle Punktzahl