#1 Job ist mehr als Arbeit
Für fast alle Deutschen ist der Beruf mehr als reiner Broterwerb. Zu diesem Schluss kommt eine repräsentative Erhebung im Auftrag des Personalmarketing-Unternehmens Königsteiner Grupp e. Dafür wurden den Angaben zufolge 1036 Arbeitnehmer im Dezember 2020 gefragt, wie wichtig ihnen ein sinnstiftender Beruf ist. 47 Prozent der Teilnehmer sagten, dass ihr Job sie voll und ganz erfüllen soll. Weitere 49 Prozent waren der Meinung, dass dies zumindest überwiegend der Fall sein muss. „Die Erfahrungen der Krise haben die Menschen nachdenklicher gemacht, offenbar mit dem Ergebnis, dass sie ihre Arbeitszeit sinnvoller einsetzen möchten“, schlussfolgerte der Auftraggeber der Umfrage.
#2 Corona-Krise verschärft Sinnsuche
„Interessant ist der Anteil der Arbeitnehmer, die diesbezüglich durch die Erfahrungen mit der Corona-Krise noch einmal nachdenklicher geworden sind“, hieß es weiter. „So geben 28 Prozent an, nun deutlich mehr an einer sinnstiftenden Arbeit interessiert zu sein als etwa noch vor gut einem Jahr.“ Insbesondere Menschen unter 30 Jahren sind demnach infolge der Pandemie auf der Suche nach beruflicher Erfüllung. Unter ihnen sagten 41 Prozent, nun stärker auf diesen Aspekt zu achten. Keine großen Unterschiede stellten die Meinungsforscher vom Kölner Unternehmen Respondi hingegen beim Sinnsuche-Trend zwischen Befragten mit und ohne Hochschulabschluss fest.
#3 Folgen für die Jobsuche
Die Sehnsucht nach dem tieferen Sinn bleibt laut der Königsteiner Gruppe kein abstraktes Konstrukt, sondern wird bei der Jobsuche zum wichtigen Kriterium. Für 36 Prozent der Deutschen zählte demnach die Frage, wie erfüllend die neue Position sein könnte, beim Sichten von Stellenanzeigen zu den drei wichtigsten Aspekten. Für 17 Prozent gab sie sogar den Ausschlag. Sieben Prozent der Deutschen ließen die Sinnfrage hingegen bei der Jobsuche zunächst einmal außer Acht.
#4 Öffentlicher Dienst wird beliebter
Vom dem Trend zu mehr Sinn im Beruf oder der unsicheren Wirtschaftslage infolge der Pandemie profitiert besonders der öffentliche Dienst. Das zeigen auch andere Umfragen. Laut der Königsteiner-Erhebung interessierte sich Ende 2020 fast jeder dritte Arbeitnehmer (31 Prozent) stärker für eine Tätigkeit in Bund, Ländern oder Kommunen. Das galt besonders für Arbeitnehmer zwischen 18 und 39 Jahren. Immerhin jeder fünfte Bewerber unter 30 Jahren (21 Prozent) fand eine Stelle in einer Pflegeeinrichtung interessanter als vor Ausbruch der Pandemie.
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