Google ist so etwas wie das Muppet-Labor aus der bekannten Puppenfernsehreihe. Bei den Muppets wurde die Zukunft schon heute gemacht – natürlich ging dabei immer etwas schief. Auch Google macht die Zukunft schon heute. Das selbstfahrende Auto ist so eine Vision, die Google seit einigen Jahren vorantreibt.
In dieser Woche stellte der Internetkonzern einen eiförmigen Prototypen vor, der ohne Lenkrad, Gas- und Bremspedal auskommen soll. Stattdessen steuern Sensoren und Software das Elektrofahrzeug mit 40 Stundenkilometern durch den Verkehr. Die Insassen drücken lediglich auf einen Knopf, um die Fahrt zu beginnen bzw. sie zu beenden.
Für die etablierten Autohersteller muss die Präsentation Googles ein Alarmsignal sein. Zwar will der Konzern vorerst nur 100 Prototypen herstellen, dennoch ist der Vorstoß in die Autowelt mehr als nur eine neue Spielwiese für die Google-Labors. Das Unternehmen stößt immer weiter in das Leben der Menschen vor. Die Suchmaschine ist zwar noch der Kern, doch inzwischen sammelt das Unternehmen auch Daten außerhalb des Internets. Und dass Google in der Lage ist, Märkte und Branchen umzukrempeln, dürfte hinlänglich bekannt sein.
Auch Intel mischt mit
Der Internetriese ist nicht der einzige IT-Konzern, der das Auto als neue Betätigungsplattform entdeckt hat. Auch Intel stellte in dieser Woche eine Infotainment-Plattform für Automobile vor. Dabei wird ein Computer im Kofferraum platziert, der den Fahrer mit Navigationsdaten beliefert und die Mitfahrer mit einem Internetzugang und Videos erfreut. Gegen Googles Vision wirkt das etwas altbacken, aber anders als das selbstfahrende Auto ist Intels „Kendrick Peak“ marktreif. Es soll möglicherweise noch in diesem Jahr in den Handel kommen.
Für Intel ist das System nur ein erster Schritt. Auch der Halbleiterhersteller sieht als Fernziel das fahrerlose Automobil. Vorerst geht es aber darum, einen Anteil am wachsenden Markt für Infotainment-Systeme im Auto zu ergattern.
Während die IT-Unternehmen an der Zukunft werkeln, arbeitet sich die Deutsche Bahn an der Gegenwart ab. Bis Jahresende soll Wlan „in unseren ICE-Zügen flächendeckend verfügbar sein“, verspricht Bahnchef Rüdiger Grube. Das wäre schon mal ein echter Fortschritt. Umsonst wird der Zugang für viele Reisende aber nicht sein. Nur wer Telekom-Kunde ist und eine Hot-Spot-Nutzung im Vertrag hat, kann den Internetzugang ohne zusätzlichen Kosten nutzen. Der Rest muss zahlen.
Argentinien zahlt Schulden
Zahlen wird auch Argentinien, allerdings nicht für einen Internetzugang im deutschen ICE. Nein, das Land hat sich mit seinen im Pariser Klub zusammengeschlossenen Gläubigern auf die Begleichung seiner Schulden in Höhe von knapp 10 Mrd. Dollar geeinigt. 30 Prozent davon schulden die Argentinier Deutschland. Das Land hatte nach seiner Staatspleite vor zwölf Jahren den Schuldendienst eingestellt.
Jetzt könnte Argentinien an den internationalen Kapitalmarkt zurückkehren. Seit dem Bankrott hat es keine neue Staatsanleihe mehr begeben. Für fällig werdende Fremdwährungsschulden wurden die Devisenreserven angezapft. Doch die Reserven schrumpfen auf zuletzt nur noch 28 Mrd. Dollar. 2011 waren es noch 52 Mrd. Dollar. Die Argentinier leiden unter der Geldentwertung und die Wirtschaft bewegt sich in Richtung Rezession. Mit der Einigung könnten bald neue Investitionen in das Land fließen.