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Wochenrückblick Giulia soll es richten

Fiat wagt einen Neustart für die Kultmarke Alfa Romeo. Außerdem: Apple-Schlappe und Ifo-Dämpfer

Neues von einer Kultmarke

Hoffnungsträger: Das Modell Giulia soll eine Alfa-Romeo-Renaissance einleiten - Foto: Alfa Romeo
Hoffnungsträger: Das Modell Giulia soll eine Alfa-Romeo-Renaissance einleiten - Foto: Alfa Romeo

Die italienische Automarke Alfa Romeo führte in den letzten Jahren ein Schattendasein. Zwar gibt es noch einige wenige Modelle der Marke zu kaufen, bei den Autokäufern spielte Alfa aber kaum noch eine Rolle. Das soll sich mit der neuen Giulia ändern, die in dieser Woche in Mailand der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Mit dem sportlichen Mittelklasse-Modell will Fiat-Chrysler-Chef Sergio Marchionne die Kultmarke wiederbeleben. Er bezeichnete die Reanimation von Alfa Romeo als „moralische Pflicht“.

Es dürften aber eher handfeste wirtschaftliche Interessen eine Rolle gespielt haben. Denn die Giulia soll vor allem gegen die deutsche Konkurrenz von Audi, BMW und Mercedes antreten. In der Premium-Klasse lassen sich höhere Margen erzielen als im Massenmarkt, den Fiat Chrysler vor allem bedient.

Marchionne hat Großes mit Alfa vor: Bis zum Jahr 2018 will er pro Jahr 400.000 Autos der Kultmarke absetzen. Ein ehrgeiziges Ziel, denn im vergangenen Jahr hat Alfa gerade einmal 65.000 Autos verkauft. Branchenexperten halten daher auch Marchionnes Ziele für kaum erreichbar. IHS Automotive etwa schätzt, dass 2018 rund 216.000 Alfa Romeos verkauft werden können.

Der Wiederbelebungsversuch könnte auch noch einen anderen Hintergrund haben. Marchionne macht keinen Hehl daraus, dass er einen Partner für Fiat Chrysler sucht. General Motors gilt als möglicher Interessent. Eine erfolgreiche Giulia und weitere Alfa-Premium-Modelle könnten die Braut noch attraktiver machen.

Doch erst mal muss die Giulia beweisen, dass sie gegen die Konkurrenz bestehen kann. Und darüber werden die Käufer 2016 entscheiden.

Noch mehr Comeback-Stories gibt es in der aktuellen Capital.

Künstler sauer auf Apple

Taylor Swift hat Apple in die Knie gezwungen - Foto: Getty Images
Taylor Swift hat Apple in die Knie gezwungen - Foto: Getty Images

Apple hat mit seinem Streamingdienst eine erste Schlappe erlitten. Die Sängerin Taylor Swift störte sich daran, dass die Künstler in den ersten drei kostenlosen Probemonaten leer ausgehen sollen: „Wir verlangen keine kostenlosen iPhones, bitte verlangt von uns nicht, dass wir unsere Musik ohne Kompensation zur Verfügung stellen“, schrieb sie in einem offenen Brief. Sie wollte ihr aktuelles Album daher dem Apple-Dienst nicht zur Verfügung stellen. Auch einige Independent-Labels kritisierten das Unternehmen für die Gratis-Monate.

Doch nach Swifts offenem Brief ruderte Apple prompt zurück. Jetzt sollen die Künstler doch während der Probemonate Geld erhalten. Die schnelle Reaktion zeigt, dass der Betreiber der iTunes-Plattform vor allem eins nicht haben will: Unruhe beim Start seines Streamingdienstes. Denn Apple hat viel vor mit dem neuen Angebot, weil die Konkurrenz dem Unternehmen auf diesem Feld ein Stück voraus ist. Mit Apple Music soll der Abstand zu Spotify und anderen aufgeholt werden.

Der Aktie des iPhone-Herstellers hat das Scharmützel übrigens nicht geschadet. Für den Kurs des Papieres dürften eher Aussagen des Investors Carl Icahn interessanter sein: Der sieht nämlich noch Potenzial bei den Apple-Anteilsscheinen.

Stimmungsdämpfer

Figure Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich leicht eingetrübt
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich leicht eingetrübt - Foto: Getty Images

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft trübt sich ein. Der Ifo-Geschäftsklimaindex fiel im Juni den zweiten Monat in Folge. „Die Aussichten für die deutsche Wirtschaft sind gedämpft“, sagte Ifo-Chef Hans-Werner Sinn. Der Geschäftsklimaindex gilt als der maßgebliche Frühindikator für die Wirtschaftsentwicklung. Gefragt wird bei den Firmen nach der momentanen Lage und den Erwartungen für das kommende Halbjahr.

Der Stimmungsdämpfer könnte auf die anhaltende Unsicherheit im Zusammenhang mit der Griechenland-Rettung zurückzuführen sein. Andere Indikatoren deuteten zuletzt eher auf ein höheres Wachstumstempo hin. Die Daten für Industrieaufträge, Produktion und Exporten zeigen nach oben. Eine Krise lässt sich aus den Ifo-Daten aber auch nicht ablesen. Auch der aktuelle Stand des Konjunkturbarometers signalisiere noch ein „akzeptables Wachstum für die deutsche Wirtschaft“, sagte Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank.

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