Ostern ist ja, das wird bei der vielen Schokolade gern vergessen, das Fest der Auferstehung. Und so wurde auch diese Woche, die mit dem Ostermontag begann, zu einer Phase der großen Comebacks. Der 1.FC Köln steigt zum gefühlt 134. Mal in die Erste Bundesliga auf. Der von enttäuschten Fans schon fast abgeschriebene Apple-Konzern meldete überraschend starke Iphone-Verkäufe, vor allem im riesigen chinesischen Markt. Und auch andere US-Technik-Giganten wie Google oder Facebook präsentierten glänzende Umsatzsteigerungen, im Falle von Facebook sogar in einer Größenordnung von über 70 Prozent.
Eine Art Auferstehung erleben auch die Länder Südeuropas, die nach ihrem Gang durch die Hölle nun allmählich an die Finanzmärkte zurückkehren. Diese Woche war es Portugal, das mit einer zehnjährigen Staatsanleihe einen Run der Investoren auslöste und so 750 Mio. Euro einsammelte. In Kürze dürfte das Land ähnlich wie Irland wieder unter dem Euro-Rettungsschirm hervorschlüpfen.
Pfizer vor Riesen-Deal
Eine echte Wiederkehr gibt es zudem bei einer Gattung des Wirtschaftslebens, für die sich auch im Deutschen der Begriff "Mega-Merger" eingebürgert hat. Mein Gott, was ist da los! Die Pharma-Riesen GlaxoSmithKline und Novartis verhandeln miteinander, ebenso wie Pfizer und AstraZeneca, ein Deal, der ein Volumen von 100 Mrd. Dollar erreichen könnte. Und dann gibt es natürlich den Plan von General Electric, die französische Alstom zu übernehmen. Für den deutschen Konkurrenten Siemens ist diese Vorstellung allerdings alles andere als ein Heilsversprechen.
Überhaupt ist anders als in der biblischen Überlieferung ja im täglichen Leben nicht jede Auferstehung unbedingt etwas gutes. So könnte der größte Teil der Welt wohl gerne auf die Neuauflage des Territorialgezerres verzichten, das derzeit an der Ostgrenze der Ukraine stattfindet. Der Osterfriede währte hier nur kurz. Kaum waren die Feiertage vorbei, wurde wieder geschossen, und die Russen setzten mit einem hübschen Manöver in der Region ihre Provokationen fort (das ganze übrigens mit Truppen, die dort nach ursprünglichen Aussagen gar nicht stationiert sind).
Vorschriften für E-Zigaretten
Auch Japan hätte wohl - da ohnehin kein christliches Land - Ostern gerne passieren lassen, wenn dies den neuerlichen Anstieg des heimischen Handelsdefizits verhindert hätte. Und die neu erwachte Liebe zwischen Fatah und Hamas ist der dritten großen Gewalt im Heiligen Land, dem Staat Israel, wahrlich kein Grund zur Freude.
Schließlich zur E-Zigarette: Bereits gefeiert als eine Art Osterei der Tabakindustrie, geht es den Dampf-Röhrchen schon wieder an den Kragen: auch sie sollen jetzt nach dem Willen der US-Lebensmittelbehörde mit Warnhinweisen versehen werden. Auch sie sind halt trotz allem schädlich. Nur gut vielleicht, dass Ostern vorbei ist. Als nächstes kommt dann Pfingsten. Da geht es um die Entsendung des Heiligen Geistes. Mal gucken, was Apple dazu sagt.