Frauenquote im Vorstand: Diese Konzerne sind führend

Eine gleiche Zahl von Frauen und Männern im Top-Management ist das Ziel, aber immer noch in weiter Ferne. Die Allbright Stiftung hat den Frauenanteil in den Vorständen der 160 an der Frankfurter Börse notierten Unternehmen analysiert. Das Fazit: Mehr als die Hälfte (81) hat noch immer keine einzige Frau auf der obersten Management-Ebene. Am besten sah es bei den großen Dax-Unternehmen aus, so auch bei Continental. Der Automobilzulieferer kam im Frauenquote-Ranking auf Platz neun. Die Stiftung attestierte dem Unternehmen einen Frauenanteil von 40 Prozent im Vorstand und 30 Prozent im Aufsichtsrat. Stichtag war der 1. September 2022. Katja Dürrfeld (Bild) ist Finanzvorständin des Konzerns.

Mit Fresenius Medical Care wurde ein weiteres Dax-Unternehmen auf der grünen Liste (mindestens 40 Prozent Frauenanteil in Vorstand) geführt. Die deutsch-schwedische Allbright Stiftung, die sich für mehr Diversität in der Wirtschaft einsetzt, attestierte dem Anbieter von Dialyseprodukten eine Frauenquote von 40 Prozent im Vorstand. Im Aufsichtsrat war demnach jedes dritte Mitglied eine Frau. Helen Giza (Bild) ist seit Dezember 2022 Vorstandsvorsitzende des Unternehmens.

Die Gesundheitsbranche war auch mit Dermapharm auf Platz sieben vertreten. Das börsennotierte Unternehmen mit Sitz in Grünwald bei München hat seinen Vorstand den Angaben zufolge zur Hälfte mit Frauen besetzt. Im Aufsichtsrat fand sich allerdings keine einzige Managerin. Laut dem Bericht gibt es übrigens in Deutschland mehr Vorstandsvorsitzende, die Christian heißen (nämlich zehn), als weibliche Vorstandsvorsitzende (neun).

Siemens Healthineers komplettiert das Pharma-Trio in diesem Frauenquote-Ranking. Das registrierte bei dem Dax-Unternehmen zum Stichtag einen 50-prozentigen Frauenanteil im Vorstand. Siemens Healthineers war damit den Angaben zufolge der einzige Dax-Vertreter, der das von sich behaupten konnte. Im Aufsichtsrat lag die Rate allerdings bei lediglich 20 Prozent. Darleen Caron (Bild) ist Personalvorständin bei dem Medizintechnikkonzern.

Die Baumarktkette Hornbach wurde 1877 gegründet. Mit Albrecht Hornbach führt heute ein Nachfahre des Firmengründers die Holding. Er bildet mit CFO Karin Dohm im Vorstand ein Duo. Hornbach tat sich im Frauenquote-Ranking zudem mit vier Frauen im sechsköpfigen Aufsichtsrat hervor.

Pfeiffer Vacuum Technology, Takkt sowie TAG Immobilien wurden von der AllBright Stiftung gemeinsam auf Platz zwei der börsennotierten Unternehmen mit den meisten Frauen in der Geschäftsleitung geführt. In allen war den Angaben zufolge der Vorstand zur Hälfte mit Managerinnen besetzt. Sie stellten im Aufsichtsrat ein Drittel der Mitglieder. Entscheidend für die Platzierung vor Hornbach war: Alle Vorstände wurden von einer Frau geführt: Claudia Hoyer (TAG), Maria Zesch (Takkt, CEO, Bild) und Britta Giesen (Pfeiffer Vacuum). Beim letzteren Unternehmen, das im SDax notiert ist, galt das auch für den Aufsichtsrat (Ayla Busch).

Das Softwareunternehmen Suse wurde von der Allbright Stiftung in Sachen Frauenanteil zum vorbildlichsten der börsennotierten Unternehmen in Deutschland gekürt. Das Ranking würdigte dabei den Umstand, dass die Firma aus Nürnberg mit Melissa Di Donato von einer Frau als CEO geführt wird. Der Vorstand war den Angaben zufolge exakt zwischen Frauen und Männern aufgeteilt, im Aufsichtsrat lag die Frauenrate bei 37,5 Prozent.