Nadja Gschaider ist Ausbildungsleiterin am Standort München und steuert zudem seit 2015 die weltweite Berufsausbildung bei BMW.
Sie legen einen Schwerpunkt auf IT-Kompetenz. Verlieren klassische Ausbildungsberufe wie Mechatroniker dadurch an Bedeutung?
Es gibt einen steigenden Bedarf an Fachleuten im IT-Bereich. Aber wir brauchen natürlich nach wie vor auch Elektroniker, Mechatroniker oder Fahrzeugbaumechaniker. Allerdings werden diese Berufsbilder um neue Fertigkeiten erweitert, wie RFID-Technologie, additive Fertigung oder moderne Diagnoseverfahren.
Wächst denn der Anteil der Auszubildenden im IT-Bereich?
Es gibt eine Verschiebung im Ausbildungsportfolio. Wir fahren die dualen Studiengänge hoch und haben die IT-Ausbildungsberufe erweitert. Und das ist sehr stark vom Bedarf an IT-Experten getrieben. Aber unser Engagement im Rahmen der regulären Berufsausbildung bleibt nach wie vor hoch.
BMW steht gerade in München auch in Konkurrenz zu anderen Unternehmen, die Nachwuchs brauchen. Wie behaupten Sie sich in diesem Umfeld?
Sicher gibt es eine starke Konkurrenz. Wir haben aber ein sehr emotionales Produktportfolio, das uns von anderen unterscheidet. Die jungen Menschen erhalten bei uns zudem schon früh Verantwortung und Gestaltungsfreiräume.
Im Zuge der Klimadebatte hat die Autoindustrie ja aber momentan eher ein schlechtes Image. Merken Sie das?
Nein, das merken wir bei der Zielgruppe nicht. Beim dualen Studium laufen uns die Bewerber derzeit eher die Türen ein.