George Huber staunte sehr, als 2008 zwei Herren in seinem Büro plötzlich ihre FBI-Ausweise zückten. Der Chemie-Professor der University of Wisconsin-Madison hatte die beiden zunächst für Vertriebler gehalten, die ihm etwas aufschwatzen wollen. Tatsächlich aber seien sie gekommen, sagten sie, um sicherzugehen, dass niemand ihn ausspioniere. Erst kurz zuvor hatte Huber für seine Forschung eine Millionen-Zuwendung vom US-Militär bekommen. Und seine Arbeit war eben nicht nur für das Pentagon interessant.
Es geht dabei um die chemischen Stoffe Benzol, Toluol und Xylol. Sie werden zur Herstellung von vielen Produkten benötigt, von Plastik bis zu Kraftstoffen. Bislang wurden sie aus Petroleum extrahiert. Der erst 39-jährige Huber aber hat ein Verfahren entwickelt, mit dem sich die Chemikalien aus so profanen Zutaten wie Sägespänen und Getreidehalmen gewinnen lassen.
Eine kleine Revolution, die nicht nur die Aufmerksamkeit von Ölfirmen und ausländischen Energieexperten weckte. Sondern auch von Investoren. Der Professor gründete darum kurzerhand die Firma Anellotech, mit der er aus seinem patentierten Prozess nun auch noch Geld macht.
Weitere Aufbrecher: Licht aus Schwerkraft, Textilien aus Plastikmüll, Pilzsporen statt Styropor
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