Apples geheime Autopläne

Geht Apple unter die Autobauer? Wie immer bei dem IT-Konzern gibt es zu dem Thema keine offiziellen Verlautbarungen, sondern nur Gerüchte, die sich in dieser Woche rasch verbreiteten und verdichteten. Die Nachrichtenagentur Bloomberg will erfahren haben, dass bereits 2020 die Produktion eines iCar aufgenommen werden soll. Unklar ist, um welche Art von Auto es geht: ein Elektroauto, ein selbstfahrendes Auto oder vielleicht eine Kombination?
Offenbar wildert Apple in den Gefilden des Elektroautoherstellers Tesla. Dessen Chef Elon Musk sagte, dass der IT-Konzern Tesla-Mitarbeiter abwirbt und sie mit einem 60-prozentigen Gehaltsaufschlag ködert. Oben drauf soll es eine Bonuszahlung von 250.000 Euro geben. Der Batteriehersteller A123 Systems verklagte den Computerkonzern sogar, weil er einige seiner Top-Leute abgeworben haben soll. Diese arbeiteten nun an ähnlichen Projekten wie bei ihrem alten Arbeitgeber, was ihnen laut Arbeitsvertrag aber nicht erlaubt sei.
Das „Wall Street Journal“ will erfahren haben, dass bereits hunderte Mitarbeiter an dem Projekt arbeiten. Glaubt man den Gerüchten, haben sie nur fünf Jahre Zeit für die Entwicklung des Apple-Autos. Für ein Auto ist das extrem wenig.
Müssen die etablierten Hersteller den Neuling aus der IT-Branche nun fürchten? Apple dürfte vor allem für Tesla eine Bedrohung darstellen. Bei dem Börsenliebling läuft es zurzeit nicht gut. Das Unternehmen meldete vor kurzem schwache Geschäftszahlen und auch der Absatz blieb hinter den hochgesteckten Zielen zurück. Aber gerade das Verkaufen beherrscht Apple ja wie kein anderer. Unterschätzen sollte man den Konzern jedenfalls nicht.
Die Berichte lösten auch an der Börse Kursfantasien aus – nicht so sehr bei der Apple-Aktie, aber bei Unternehmen, die vom Einstieg des Konzerns ins Autogeschäft profitieren könnten. Die Reutlinger Manz AG etwa galt plötzlich als Übernahmekandidat, weil sie eine Batteriesparte unterhält. Zwar gibt es keine belastbaren Hinweise auf eine bevorstehende Übernahme. Die Spekulationen reichten jedoch für einen Höhenflug der Aktie.
Lufthansa übt Druck auf Mitarbeiter aus

1800 neue Jobs, 27 neue Flugzeuge – die Pläne der Lufthansa lesen sich auf den ersten Blick wie ein Wachstumsprogramm eines kraftstrotzenden Unternehmens. Die Sache hat nur einen Haken: Die neuen Stellen – darunter 500 Piloten – gibt es nur, wenn sich die Beschäftigten auf ein „Bündnis für Wachstum und Beschäftigung“ einlassen. Und dahinter verbirgt sich ein Kostensenkungsprogramm. Vorstandsmitglied Karl Ulrich Garnadt sprach auf einer Mitarbeiterversammlung von „wettbewerbsfähigen Kostenstrukturen“.
Die Fluglinie will also nur dann neue Mitarbeiter einstellen, wenn die Belegschaft Einschnitte bei Gehältern und Altersvorsorgeleistungen hinnimmt. Die Lufthansa müsse bei den Kosten wieder auf Augenhöhe mit den Konkurrenten kommen, so Garnadt. Der Vorstoß richtet sich vor allem gegen die Piloten, die sich vehement gegen Abstriche an ihrer Altersvorsorge wehren und dafür auch die Arbeit niederlegen.
Für die Beschäftigten der Billigfluglinie Eurowings hat der Konzern bereits günstigere Tarifverträge ausgehandelt. Mit dem Kabinenpersonal wurde immerhin ein Verhandlungsfahrplan vereinbart. Nur die Pilotenvereinigung Cockpit denkt bisher nicht daran, dem Management entgegenzukommen.
Snapchat will hoch hinaus

Die Fotoplattform Snapchat hat es schon zu Berühmtheit gebracht. Nutzer können auf der App Bilder posten, die nach kurzer Zeit verschwinden. Im vergangenen Jahr soll Facebook 3 Mrd. Dollar für das Start-up geboten haben, doch den Machern war das zu wenig. Sie wollten allein weitermachen. Bei einer neuen Finanzierungsrunde strebt das Unternehmen nach Medienberichten nun eine Bewertung von 19 Mrd. Dollar an.
500 Mio. Dollar will Snapchat von Investoren einsammeln. Die Höhe der Bewertung bestimmt, welchen Anteil an der Firma die Geldgeber zugesprochen bekommen. Mit 19 Mrd. Dollar läge Snapchat auf der Liste der wertvollsten Start-ups auf Rang drei hinter dem chinesischen Smartphone-Hersteller Xiaomi (45 Mrd. Dollar) und dem Fahrdienst-Vermittler Uber (40 Mrd. Dollar).
Dabei ist Snapchat derzeit alles andere als ein Riese. Es ist nur wenig bekannt über die Geschäftsergebnisse des App-Anbieters. Die „Financial Times“ gibt eine Analysteneinschätzung wider, die von einem Umsatz von 200 Mio. Dollar in diesem Jahr ausgeht. Snapchat will aber weiter wachsen: Bereits im vergangenen Jahr wurde ein Bezahldienst integriert. Und mittlerweile bietet das Unternehmen auch redaktionelle Inhalte an. In den USA wird die App als drittbeliebtester Social-Media-Dienst nach Facebook und Instagram eingestuft.