HP schrumpft weiter
Hiobsbotschaften ist man vom IT-Konzern Hewlett-Packard in den letzten Jahren gewohnt. Das Unternehmen steckt in einer harten Restrukturierung, der bereits 55.000 Jobs zum Opfer fielen. Doch ein Ende des Umbaus ist vorerst nicht in Sicht. Konzernchefin Meg Whitman kündigte in dieser Woche an, dass weitere 30.000 Stellen abgebaut werden sollen. „Diese letzten Schritte werden die Notwendigkeit für jede künftige Restrukturierung im Unternehmen überflüssig machen“, sagte sie.
Der Konzern steht kurz vor der Aufspaltung in die Gesellschaften Hewlett-Packard Enterprise und HP Inc. Die erste Gesellschaft zielt auf das Geschäft mit Unternehmenskunden ab, während die zweite Gesellschaft das margenschwache Geschäft mit Computern und Druckern übernimmt. Whitman wird an der Spitze von Hewlett-Packard Enterprise stehen, wo der Großteil des geplanten Stellenabbaus stattfinden soll.
Betroffen ist vor allem die Dienstleistungssparte. Mit der 14-Mrd.-Dollar teuren Übernahme des US-Unternehmens EDS hatte HP im Jahr 2008 dieses Geschäft ausgebaut. Der Zukauf erwies sich als teurer Fehler, genauso wie die Akquisition des britischen Softwareunternehmens Autonomy für 11 Mrd. Dollar.
Das alles passierte vor Whitmans Zeit. Seit vier Jahren versucht sie, den Konzern wieder auf Kurs zu bringen. Teure Zukäufe sind von ihr nicht zu erwarten: „Ich denke, Sie werden mit zustimmen, dass wir in den vergangenen vier Jahren nichts Dummes mehr gemacht haben, und wir wollen auch in Zukunft nichts Dummes tun“, sagte sie bei einer Analystenkonferenz. Die Investoren werden sie beim Wort nehmen.
Stabile Preise bei der Bahn
Alle Jahre wieder konfrontiert die Bahn ihre Kunden mit einer Preiserhöhung – und zwar immer zum Fahrplanwechsel im Dezember. Das war in etwa genauso sicher wie die Tatsache, dass Heiligabend auf den 24. Dezember fällt. Dieses Jahr aber ist alles anderes. Die Bahn verzichtet zumindest im Fernverkehr auf den alljährlichen Preisschritt. Die Konkurrenz durch Fernbusse und die niedrigen Energiepreise machen es möglich.
Bahn-Chef Rüdiger Grube sagte, dass der Verzicht Teil der angekündigten Kundenoffensive sei, die der Konzern Schritt für Schritt umsetzen werde. Man kann es allerdings auch anders sehen. Der Bahn hat schlicht und ergreifend keine andere Wahl, wenn sie die Fahrgäste bei Laune halten will. Denn die sind genervt von teuren Tickets, Verspätungen und Lokführerstreiks. Und jede Preisrunde kostet die Bahn Kunden.
Vor allem die Vertreter des Bundes sollen im Aufsichtsrat auf stabile Preise gedrungen haben. Aber die Kostensteigerungen, die in der Vergangenheit als Begründung für die Preisanhebungen herhalten mussten, sind durch den Verzicht nicht aus der Welt geschafft. Denn irgendwie muss die Bahn die teuren Tarifabschlüsse und die gestiegene Öko-Energie-Umlage verkraften. Grube will den Konzern umbauen, um auf diese Weise die Kosten in den Griff zu bekommen. Er muss sich beeilen.
Schwächeanfall auf der IAA
Bei der Internationale Automobilausstellung in Frankfurt stehen gewöhnlich neue Autos im Mittelpunkt. Doch am Dienstag war das anders: Der BMW-Vorstandsvorsitzende Harald Krüger erlitt auf offener Bühne einen Schwächeanfall. Bei der Präsentation der BMW-Neuheiten brach der Manager zusammen. Dass Top-Manager oder auch Politiker in der Öffentlichkeit Schwäche zeigen, kommt nur sehr selten vor, es zeigt aber auch, dass die Führungskräfte unter erheblichem Druck stehen.
Die FAZ verweist auf eine Untersuchung der Max Grundig Klinik unter 1000 Führungskräften, wonach 70 Prozent der Manager ihren Gesundheitszustand für „sehr gut“ oder zumindest „gut“ halten, aber 61 Prozent auch einräumten, stark unter Druck zu stehen und nicht gut und ausreichend zu schlafen. Aber das Eingeständnis von Schwächen führt natürlich sofort zu der Frage, ob der- oder diejenige für den Top-Posten geeignet ist.
Krüger beeilte sich per Bild-Zeitung mitzuteilen, dass es ihm wieder gut gehe. „Nach Auskunft der Ärzte hatte ich eine kurzzeitige Kreislaufschwäche“, sagte er. Nach ein paar Tagen Ruhe will der BMW-Chef wieder voll einsteigen.