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Karriere 5 Erkenntnisse über die digitale Bewerbung

Vorstellungsgespräche per Video haben sich in Corona-Zeiten etabliert
Vorstellungsgespräche per Video haben sich in Corona-Zeiten etabliert
© IMAGO / Westend61
Jobsuche und Vorstellungsgespräch finden zunehmend online statt. Eine Umfrage zeigt: Jobsuchende mögen die digitale Bewerbung, können von ihr aber auch abgeschreckt werden

#1 Video-Interviews boomen

„Video-Interviews haben sich zum zentralen Instrument für das Vorstellungsgespräch entwickelt“: Das ist eine Erkenntnis aus der Studie der Job-Plattform StepStone mit dem Bundesverband der Personalmanager (BPM) . Dafür wurden den Angaben zufolge im Januar und im Mai 2020 insgesamt rund 2600 Personalmanager und etwa 10.200 Kandidaten online befragt. Anfang des Jahres gab rund 36 Prozent der Unternehmen an, Bewerber per Video-Chat kennenzulernen. Im Zug der Corona-Krise mit Kontaktbeschränkungen und der Verlegung vieler Jobs ins Homeoffice stieg der Anteil fast auf 60 Prozent. „Andere Instrumente verzeichneten keinen entscheidenden Zuwachs in diesem Zeitraum“, stellten die Studienmacher fest.

#2 Digitale Kompetenzen werden Pflicht

Der Digitalisierungsschub der Pandemie beeinflusst auch die Ansprüche, die Unternehmen an Bewerber stellen. Drei von vier Personalern waren in der Umfrage der Meinung, dass digitale Kompetenzen durch die Krise relevanter werden als je zuvor. Das gelte auch für die Zeit nach Corona. Eine gute digitale Bewerbung kann also bereits zum Nachweis dieser Qualifikation werden.

#3 Bewerber sind digital affin

Viele Jobsuchende fühlen sich laut der Untersuchung gut auf die neuen Herausforderungen vorbereitet. Jeder Dritte bewertete die eigenen Fähigkeiten, erfolgreich digitale Instrumente für die Bewerbung zu nutzen, mit der Schulnote eins. Fast jeder Zweite gab sich eine zwei. Allerdings ist hier zu bedenken, dass die Teilnahme an einer Online-Umfrage bereits eine gewisse digitale Affinität impliziert.

#4 Eingeschränkte Erfahrung mit digitalen Instrumenten

Allerdings haben viele Jobsuchende bislang nur Erfahrung mit wenigen digitalen Instrumenten gesammelt, wie StepStone mitteilte. Bei der Frage, was mindestens einmal genutzt wurde, ergab sich dieses Bild:

  • Online- Bewerbermanagementsystem: über 60 Prozent
  • Lebenslauf in eine Datenbank hochgeladen: über 50 Prozent
  • Live-Video-Interview: gut jeder Fünfte
  • Online-Assessment: gut elf Prozent
  • Online-Test zur Kompatibilität mit der Unternehmenskultur: weniger als elf Prozent

#5 Kritik an digitalen Bewerbungen

Die Erfahrungen mit digitalen Bewerbungen fallen allerdings gemischt aus. Über die Hälfte der befragten Kandidaten schätzten die Bemühungen der Arbeitgeber in diesem Punkt als „gut“ ein. 45 Prozent vergaben hingegen eine schlechtere Note. Schlechte beziehungsweise komplizierte Systeme für Online-Bewerbungen können Interessenten abschrecken. Gut vier von zehn Kandidaten gaben in der Umfrage an, wegen eines digitalen Instruments schon einmal von einer Bewerbung abgesehen zu haben. Fast jeder zweite Abbrecher machte Online-Bewerbermanagementsysteme für die Entscheidung verantwortlich.

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