Berufsleben 3 Tipps für die Corona-Arbeitswelt

Symbolbild: Homeoffice
Symbolbild: Homeoffice
© IMAGO / Westend61
Für die meisten Menschen hat sich die Arbeitswelt schlagartig grundlegend verändert. Eine Expertin empfiehlt diese Schritte, damit die neue Corona-Normalität für Firmen und Beschäftigte funktioniert

#1 Zwischenbilanz ziehen

Vieles musste zu Beginn der Corona-Krise ganz schnell gehen. Aber spätestens jetzt ist es Zeit für eine solide Zwischenbilanz. „Verschaffen Sie sich ein möglichst umfängliches Bild über die gemachten Erfahrungen, die umgesetzten Lösungen, die Einschränkungen und Wirkungen in Ihrer Organisation“, empfiehlt Josephine Hofmann von der Fraunhofer Gesellschaft in einem Blog-Beitrag. Firmen sollten dafür ihre Mitarbeiter befragen und die Ergebnisse transparent auswerten. „Die Lernerfahrungen der letzten Wochen sind zu wertvoll, um nicht systematisch genutzt zu werden. Ihre Mitarbeitenden sind die besten Experten Ihrer Arbeitswelt. Mobilisieren und nutzen Sie sie!“, appelliert die Leiterin des Fraunhofer-Teams „Zusammenarbeit und Führung“.

#2 Organisation neu aufstellen

In der Corona-Krise wurde zwangsläufig oft nur reagiert. Hofmann findet: Jetzt ist es an der Zeit zu agieren. „Definieren Sie, bestmöglich unter Beteiligung Ihrer Mitarbeitenden und Führungskräfte, ihr Zukunftsbild von Arbeit Ihres Unternehmens. Wie viel Homeoffice, mobiles Arbeiten, Arbeit im Büro wollen Sie langfristig realisieren?“, schreibt die Expertin. Dazu gehören für sie Themen wie Präsenzzeiten, Pendeln, Gestaltung von Arbeitsplätzen, Einstellung zu Geschäftsreisen und immer auch der Klimawandel. Hofmann warnt beim Homeoffice: „Bedenken Sie dabei auch die wohnungsseitige Situation Ihrer Mitarbeitenden, damit flexible Arbeitsformen nicht zu einer Sozialauswahl durch die Hintertür führen.“

#3 Digitale Arbeitskultur entwickeln

Zum Glück fällt die Pandemie in eine Zeit, in der die Digitalisierung vielen Menschen weitgehend problemlos den Wechsel ins Homeoffice ermöglicht. Aber nur, weil etwas technisch funktioniert, ist es noch lange nicht gut. Hofmann warnt davor, die Bedeutung von räumlicher Distanz und virtueller Nähe zu unterschätzen. „Sollen flexible Arbeitsformen wirklich funktionieren, muss dafür gesorgt werden, dass intensiv kommuniziert wird, über alle medialen Möglichkeiten hinweg“, meint die Expertin. „Es ist wichtig, dass Zeit für Begegnung eingeräumt und wertgeschätzt wird und auch die Leistung von 'unsichtbaren' Mitarbeitenden wahrgenommen und gesehen wird. Die Abkehr von der Präsenzkultur ist nicht über Nacht zu erreichen. Sie muss im täglichen Verhalten eingeübt und sichtbar gemacht werden.“

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