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Immobilien Die Qual der Makler-Wahl: So finden Sie einen seriösen Profi

Symbolbild Immobilienmakler
Symbolbild Immobilienmakler
© Getty Images
Schnell und günstig an die Traumwohnung kommen – genau das versprechen Makler. Doch wie finden Immobilienkäufer einen guten Vermittler? Eine Anleitung zur Suche vor der Suche.

Wer eine Wohnung oder ein Haus sucht, geht meist intuitiv vor: Man durchstreift die bevorzugten Viertel, hält Ausschau nach Verkaufsschildern, durchforstet Internetportale oder flöht samstags die Immobilienanzeigen der Lokalzeitung. Für alle, die nicht unter Zeitdruck stehen und die Spaß an der Jagd nach dem Traumobjekt haben, ist das keine schlechte Möglichkeit, etwas Passendes zu finden.

Wer aber zu einem fixen Zeitpunkt eine neue Bleibe benötigt und sich am künftigen Wohnort nicht so gut auskennt, ist oftmals auf einen Makler angewiesen. Das gilt vor allem für Großstädte, wo die meisten Immobilienkäufe ohnehin über professionelle Vermittler abgewickelt werden. Dort müssen Käufer auch üblicherweise die komplette Provision zahlen – egal ob sie selbst den Makler beauftragt haben oder der Verkäufer.

Das 2015 in Kraft getretene Bestellerprinzip, wonach allein der Auftraggeber die Courtage zu tragen hat, gilt nur für die Vermittlung von Mietwohnungen, eine zwischenzeitlich geplante Ausweitung auf Kaufimmobilien ist vorerst vom Tisch.

Ein großes Angebot spricht für einen Makler

In ganz Deutschland bieten etwa 35.000 Makler ihre Dienste an. Da die Bezeichnung nicht geschützt ist und die Ausübung des Berufs lediglich einen Gewerbeschein erfordert, liegt die genaue Zahl im Dunkeln. Die seriösen Anbieter von den Scharlatanen zu unterscheiden ist also zunächst einmal gar nicht so einfach.

Einen guten Makler erkennt man am ehesten an einem möglichst großen Angebot, idealerweise kann er Referenzen vorweisen. Im ersten Gespräch sollte er dann die genauen Vorstellungen des Käufers erfragen – von den bevorzugten Gegenden ber die wichtigsten Eigenschaften der Immobilie bis hin zum Finanzrahmen, den das Objekt (samt Nebenkosten) nicht sprengen sollte.

Im nächsten Schritt sucht der Vermittler Immobilien heraus und stellt sie mit allen Vor- und Nachteilen vor. Er informiert regelmäßig ber den Stand seiner Suche und koordiniert Besichtigungstermine zwischen Interessent und Verkäufern.

Falls ein Objekt in die engere Wahl kommt, hilft er gegebenenfalls bei der Auswahl eines Gutachters oder Sachverständigen, der dem Käufer zur Seite steht. Er berät bei vertraglichen Tücken, unterstützt bei den Verhandlungen mit dem Verkäufer und hilft dabei, die nötigen Unterlagen für die Finanzierung zusammenzustellen. Maklerfirmen, die zu Banken gehören, bieten diese Dienste häufig gleich mit an.

Gemeinsam mit dem Notar arbeitet der Makler den Kaufvertrag aus und ist in der Regel bei der Vertragsunterzeichnung anwesend. Auch nach der Übergabe der Immobilie steht er noch für Rückfragen zur Verfügung.

All diese Punkte sollten Interessenten mit dem Vermittler durchgehen, bevor sie einen Maklervertrag unterschreiben. Wer sich unsicher ist, bittet am besten um Referenzen und nimmt mit früheren Kunden Kontakt auf.

Ortskenntnis ist ein wichtiges Gütekriterium

Auch Ausbildung und Berufserfahrung sind wichtige Kriterien bei der Wahl des Maklers. Die Mitgliedschaft in einer Branchenorganisation wie dem Immobilienverband Deutschland (IVD) schafft zumindest Gewissheit, dass er die Standesregeln befolgt, sich regelmäßig weiterbildet und eine Vermögensschadenpolice abgeschlossen hat. Im Juni 2017 hat der Bundestag eine Fortbildungspflicht für Makler und Verwalter beschlossen. Immobilienprofis müssen damit nachweisen, dass sie binnen drei Jahren mindestens 20 Stunden lang an anerkannten Seminaren teilgenommen haben.

Generell gilt: Je größer die Zahl an Immobilien in der Maklerkartei, desto größer sind die Chancen, etwas Passendes zu finden. Quantität allein ist jedoch nicht alles. Auch Ortskenntnis ist ein wichtiges Gütekriterium. Ein guter Vermittler kann Interessenten manchmal Alternativen präsentieren, die diese gar nicht im Blick hatten.

Letzte Gewissheit schafft schließlich der Maklervertrag: Wie verständlich ist er aufgesetzt? Werden die Kosten konkret und nachvollziehbar aufgeführt und erklärt? Wer hier druckst und taktiert, ist kein vertrauenswürdiger Geschäftspartner. Die Maklerprovision wird fällig, sobald der Notarvertrag unterzeichnet wurde. Der darin festgehaltene Kaufpreis bildet die Berechnungsgrundlage.

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