Die große Frage für jeden Anleger und Profiinvestor lautet: Wann ist die Zeit günstig, um wieder einzusteigen? Unter dieser Leitfrage diskutieren die Aktienexpertin Petra Ahrens und Capital-Chefredakteur Timo Pache in dieser Woche etwa über die Aktie von Vonovia, Deutschlands größtem Vermieter und Immobilienkonzern. Der Dax-Wert galt in den vergangenen Jahren als eindrucksvolle Erfolgsstory, der Kurs verdreifachte sich beinahe innerhalb weniger Jahre. Bis zur Zinswende der Europäischen Zentralbank im vergangenen Sommer, seither ist die Aktien fast wieder auf ihr Einstandsniveau abgesackt. Und das, obwohl Vonovia mehr als 560.000 Wohnungen im Bestand hat. Auf 96 Mrd. Euro wird der Wert dieser Immobilien taxiert. Also: Nix wie rein, wie es selbst Gewerkschafter jetzt für den Bund fordern, um die Wohnungen in staatliche Hand zu bringen – oder bloß Finger weg, weil Vonovias Werte immer noch luftig erscheinen?
Unter dem Motto „Länderspiel“ geht es um den chinesischen Internet-Giganten Alibaba, der vor knapp drei Wochen angekündigt hat, sich in sechs Unternehmen aufspalten zu wollen. Eigentlich immer eine gute Nachricht für Investoren bei großen Konglomeraten, getreu dem Motto: Die Summe seiner Teile ist an der Börse meist mehr wert als das Ganze. Doch stimmt das auch für Alibaba? Zumindest ein Eigentümer scheint davon nicht überzeugt und zieht sich zurück: Der japanische Großinvestor Softbank kündigte an, seine Anteile komplett zu verkaufen. Ausgerechnet Softbank, mit dessen Einstieg vor mehr als 20 Jahren der sagenhafte Aufstieg von Alibaba und seines Gründers Jack Ma begann – sicher kein gutes Zeichen.
Und schließlich ein echter Substanzwert, ein Klassiker für Aktieninvestoren: Johnson & Johnson. Der Pharma- und Hygiene-Konzern aus den USA ist immer noch relativ günstig bewertet, die Aktie liegt aktuell deutlich unter den Höchstwerten im vergangenen Jahr, die Dividende jedoch wird weiter steigen und bietet auch 2023 eine ordentliche Rendite. Trotzdem gibt es ein großes Aber: Gerade in der Sparte für Hygieneartikel, in der so bekannte Marken wie Penaten und OB gebündelt sind, schlummern einige Probleme. Und genau diese Sparte will Johnson & Johnson in diesem Jahr noch an die Börse bringen. Für Aktienanleger sind das alles keine einfachen Umstände – aber es gibt bei Johnson & Johnson attraktive Alternativen.