Christine Lagarde wirkte selten so gelöst bei einer Pressekonferenz als Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB) wie an diesem Donnerstag. Sie scherzte mit dem Reuters-Team herum, bezeichnete die Frage eines britischen Journalisten als „strange“ und gab zu Protokoll, dass man sich die Prognosedaten schließlich nicht einfach „am Main-Ufer“ ausdenkt – also dort im Frankfurter Ostend, wo die Notenbank ihren ikonischen Turm stehen hat. Zwei Jahre nach Amtsantritt scheint sie in ihrer Aufgabe angekommen zu sein. Die neue Lockerheit könnte damit zu tun haben, dass die Französin endlich aus dem Krisenmanagement-Modus herauskommt, der ihre bisherige Amtszeit prägte.
Geldpolitik Vier Notenbanken – vier Strategien

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Es war der Tag der Notenbanken: Während die EZB sich vorsichtiger gibt, als sie vielleicht muss, zeigt sich die Fed härter als es angebracht sein könnte. Unterdessen machen die Briten geldpolitisch Nägel mit Köpfen und die Schweizer bleiben die Lockersten