Donald Trump hat eine klare Meinung über sich selbst. „Der Einzige, der die Infrastrukturprobleme in unserem Land lösen kann, bin ich“, verkündete er im Wahlkampf. „Brücken, Flughäfen, Straßen – ich weiß, wie man baut.“ Tatsächlich ist die Infrastruktur in den USA in weiten Teilen marode. Der neue US-Präsident will das ändern: Er hat angekündigt, bis zu einer Billion US-Dollar für die Sanierung von Straßen, Brücken, Schulen auszugeben. Die Details des geplanten Investitionsprogramms sind noch unklar. Aber allein die Ankündigung des Republikaners hat in den vergangenen Monaten die Aktien von Baukonzernen und Stahlherstellern in die Höhe getrieben.
Infrastruktur-Investments sind für Privatanleger ein schwieriges Terrain. Die größten Anlagechancen gibt es im Bereich Privat Equity. Dieser Teil des Kapitalmarkts ist allerdings wenig liquide. Eine Alternative sind Fonds, die Aktien von Baukonzernen, Projektfinanzierern und anderen Firmen kaufen, die von Infrastrukturinvestments profitieren können. Viele Infrastruktur-Fonds haben in den vergangenen drei Jahren ordentliche Renditen geliefert.
Quelle: Morningstar; Stand: 19.1.2016
Viele Baufirmen sind in den Schwellenländern aktiv. Grund: Die aufstrebenden Volkswirtschaften mit ihrer wachsenden Bevölkerung haben Nachholbedarf in Sachen Straßen, Schulen, Wasser- und Stromnetze. Kein Wunder also, dass in den vergangenen drei Jahren ein Fonds am besten abgeschnitten hat, der in indische Infrastrukturtitel investiert. Der „Amundi Equity India Infrastructure“ konnte in diesem Zeitraum um rund 26 Prozent pro Jahr zulegen. Indien verzeichnete unter den Emerging Markets zuletzt ein besonders starkes Wirtschaftswachstum.
Infrastrukturfonds mit hohem US-Anteil kaufen
Der Amundi-Fonds ist dezidiert als Indien-Produkt aufgelegt worden, seine Manager dürfen nicht einfach in andere Regionen ausweichen. Andere Infrastrukturfonds könnten dagegen in den kommenden Monaten einen stärkeren Fokus auf US-Papiere legen – sofern sie davon ausgehen, dass Trump seinen Worten tatsächlich Taten folgen lässt. Viele Fondsmanager nutzen den Aktienindex S&P Global Infrastructure als Benchmark. Darin haben US-Titel ein Gewicht von mehr als 50 Prozent. Die Manager müssten sich also nicht rechtfertigen, wenn sie die US-Quote in ihren Portfolios anheben würden. Im Schnitt haben sie nordamerikanische Titel leicht untergewichtet, hauptsächlich zugunsten von Aktien aus den Schwellenländern.
Wollen Anleger auf Trumps Investitionsversprechen wetten, können sie Infrastrukturfonds kaufen, die schon jetzt einen hohen US-Anteil im Portfolio haben. Dazu gehört etwa der Fonds „First State Global Listed Infrastructure“. Dessen Manager haben US-Aktien gegenüber der Benchmark leicht übergewichtet. Europäische Infrastrukturtitel spielen dagegen eine kleinere Rolle.