Ende Mai hatte der IT-Dienstleister Cancom seine Jahresziele wegen der Übernahme der österreichischen K-Businesscom nach oben geschraubt. Nach einem Gewinneinbruch im zweiten Quartal rudert der Konzern nun wieder zurück. Wegen hoher Kosten für Abfindungen, Sparmaßnahmen und vorzeitig beendete Projekte soll das operative Ergebnis 2023 nur noch 116 Mio. bis 126 Mio. statt 131 Mio. bis 141 Mio. Euro betragen. Der Umsatz wird nur noch bei 1,52 Mrd. bis 1,58 Mrd. statt bei 1,63 Mrd. bis 1,70 Mrd. Euro gesehen. Entsprechend hart gingen Analysten mit Cancom ins Gericht. Jefferies etwa sieht mittelfristig kaum Impulse für einen steigenden Aktienkurs.
Das IT-Unternehmen sitze auf hohen Barmitteln, das Management könne diese aber nicht im Sinne der Aktionäre angemessen für Fusionen und Übernahmen nutzen. Daher wurde die Kaufempfehlung gestrichen. Die Aktie legte dennoch einen Rebound hin. Denn Ex-Cancom-Chef Klaus Weinmann – kaum jemand kennt das Unternehmen besser – hat seine Anteile auf mehr als fünf Prozent aufgestockt. Mit einem Bonuszertifikat mit Cap knapp unter dem Jahrestief von HVB onemarkets setzen Anleger darauf, dass die Aktie den Boden gefunden hat.