US-Ermittler haben einem Medienbericht zufolge den Softwarekonzern SAP und Carahsoft Technology wegen des Verdachts von Preisabsprachen in den USA ins Visier genommen. Anwälte des US-Justizministeriums (DOJ) untersuchten seit mindestens 2022, ob SAP illegal mit dem Anbieter von IT-Lösungen zusammengearbeitet habe, um Preise für Verkäufe an das US-Militär und andere Regierungsstellen festzulegen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf in Baltimore eingereichte Bundesgerichtsakten.
US-Bundesbeamte hätten die Büros von Carahsoft im Großraum Washington durchsucht, hieß es zudem. Ein Carahsoft-Vertreter erklärte gemäß dem Bloomberg-Bericht, die Untersuchung beziehe sich auf ein Unternehmen, mit dem Carahsoft in der Vergangenheit Geschäfte gemacht habe. SAP-Finanzvorstand Dominik Asam sagte dem Nachrichtensender CNBC, er sei sich derzeit keiner strafrechtlichen Ermittlungen gegen SAP bewusst. SAP, Carahsoft und das DOJ waren für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.
SAP Aktie verliert – wie der gesamte Dax
SAP hatte bereits Auseinandersetzungen mit dem US-Justizministerium, und erklärte sich Anfang des Jahres bereit, etwa 222 Mio. Dollar zur Beilegung von Ermittlungen wegen Bestechungen in sieben Ländern beizulegen.
Bei den Anlegern kamen die Nachrichten nicht gut an: Die im Dax gehandelte Aktie gab um knapp vier Prozent nach und kostete zum Mittag noch 199,66 Euro.
Der Kursrutsch bei SAP belastet den Dax. Die Rally des Börsenindex findet am Mittwoch einmal mehr ihre Begrenzung bei 19.000 Punkten. Schon im frühen Handel gab es einen Rücksetzer um 0,71 Prozent auf 18.861 Punkte. Der MDax mit den mittelgroßen deutschen Aktien legte dagegen um 0,19 Prozent auf 26.132 Zähler zu. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,7 Prozent nach unten.
Ein erneuter Test der Bestmarke von 19.044 Punkten blieb dem Dax mit dem schwachen Start verwehrt. Schon am Vortag war er dem Rekord aus der Vorwoche nur näher gekommen, es fehlten aber Anschlusskäufe. Auch mit der Ankündigung weitreichender Konjunkturmaßnahmen durch Chinas Zentralbank gelang kein nachhaltiger Befreiungsschlag.