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Explosion im Iran Mutmaßlicher Angriff durch Israel – Öl und Gold verteuern sich

Nach Medienberichten über Angriffe durch Israel im Iran verteuerte sich Öl um mehrere Prozentpunkte
Nach Medienberichten über Angriffe durch Israel im Iran verteuerte sich Öl um mehrere Prozentpunkte
© dpa | Sina Schuldt / Picture Alliance
Anleger fürchten eine weitere Eskalation in Nahost. Der Ölpreis steigt deutlich, die Börsen ruckeln leicht

Die Furcht vor einer weiteren Eskalation des Konflikts zwischen Israel und dem Iran lässt die Ölpreise deutlich steigen. Das Nordseeöl Brent und das US-Öl WTI verteuern sich zeitweise um mehr als vier Prozent auf 90,75 beziehungsweise 86,28 Dollar je Fass. Für Verunsicherung sorgten Berichte, wonach Israel den Iran angegriffen habe. 

Iranische Staatsmedien berichteten am frühen Morgen, dass die Luftabwehr Drohnen zerstört hätten. Anleger fürchten, dass es bei einer weiteren Eskalation der Spannungen im Nahen Osten zu Störungen der Ölversorgung kommen könnte. Der Preis für Gold legte am Morgen ebenfalls zu. Der japanische Aktienindex Nikkei hingegen fiel um mehr als drei Prozent auf den niedrigsten Stand seit mehr als zwei Monaten. Der deutsche Index Dax verkaftete die Nachricht ohne größere Abstürze und startete knapp ein Prozent im Minus. Im Verlauf des Morgens erholte sich der Kurs schon wieder leicht.

Auch die US-Sender CNN, ABC News, MSNBC und Fox News und andere Medien beriefen sich dabei auf US-Regierungsvertreter. Demnach hat Israel in der Nacht zum Freitag eine Militäroperation im Iran durchgeführt. Eine oder mehrere israelische Raketen, hätten ein Ziel im Iran angegriffen. Berichte über Schäden gab es zunächst nicht. Israel sowie das US-Verteidigungsministerium haben sich bislang nicht geäußert. 

Irans Staatsmedien wiesen Berichte über Raketenangriffe zurück. Es habe sich um keine breit angelegte Attacke gehandelt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna am Freitagmorgen. „Vor ein paar Stunden wurden mehrere kleine Flugobjekte am Himmel von Isfahan gesichtet und getroffen“, sagte eine Reporterin in einer Live-Schalte des Staatsfernsehens. Der Luftverkehr sei wieder aufgenommen worden. Die iranische Regierung wies zugleich Berichte zurück, wonach der Sicherheitsrat des Landes zu einer Notsitzung zusammengekommen sei.

Der Iran hatte am Wochenende erstmals mit mehr als 300 Raketen und Drohnen Israel direkt angegriffen. Hintergrund der iranischen Raketen- und Drohnenangriffe war ein mutmaßlich von Israel geführter Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus, bei dem Anfang April zwei Generäle der iranischen Revolutionsgarden getötet wurden. 

„Begrenzter Angriff“

Fox News berichtete unter Berufung auf eine Quelle beim Militär, es habe sich um einen „begrenzten Angriff“ gehandelt. Die USA seien nicht beteiligt gewesen und die Israelis hätten die US-Regierung vorab informiert. CNN berichtete unter Berufung auf zwei Quellen, die US-Regierung habe kein „grünes Licht“ für den Angriff gegeben. Am Donnerstag hatte es zwischen hochrangigen Vertretern der US-Regierung und der israelischen Seite eine Schalte gegeben, in der nach Angaben des Weißen Hauses auch über den Iran gesprochen worden sei. 

Weiter hieß es bei CNN, Atomanlagen im Iran seien kein Ziel der Angriffe gewesen. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) bestätigt, dass die iranischen Nuklearanlagen im Zusammenhang mit einem mutmaßlichen Angriff auf den Iran nicht beschädigt wurden. Militärexperten sagten CNN, Israel habe demonstriert, dass die Luftabwehr des Irans nicht an die Israels heranreiche. Der CNN-Militärexperte Mark MacCarley sagte: „Die Israelis mussten Vergeltung üben, aber diese Vergeltung enthielt auch eine Botschaft, nämlich: Ja, wir können es schaffen. Macht das nicht noch einmal.
Wenn ihr es noch einmal tut, dann wird Chaos ausbrechen.“

Iran: Explosion in der Nacht – keine Schäden

Am Himmel über der iranischen Provinz Isfahan wurden in der Nacht Staatsmedien zufolge mehrere kleine Flugobjekte beschossen. Zuvor war über eine Explosion nahe der gleichnamigen Millionenstadt Isfahan berichtet worden, die laut den Staatsmedien von der Luftabwehr ausgelöst wurde. Berichten zufolge ereignete sich die Explosion unweit eines Militärstützpunktes.

In Isfahan befinden sich zudem wichtige Einrichtungen der iranischen Rüstungsindustrie. Auch das größte nukleare Forschungszentrum des Landes ist in der Kulturstadt angesiedelt. Laut dem Rundfunk bestand für die dortigen Atomeinrichtungen keine Gefahr.

Ein General in der Provinz sagte, der Grund für die Explosion sei die Luftabwehr gewesen. „Wir hatten keine Schäden oder Vorfälle“, sagte der Offizier laut Medienberichten.

dpa/rtr/ess

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