Nachhaltigkeitsanleihen erfreuen sich bei Unternehmen wachsender Beliebtheit, können sie damit doch ihre Bemühungen für mehr Klimaschutz nachweisen. Die Sache hat nur einen Haken: Die Bonds halten nicht das, was sie versprechen
Für eine Firma wie Chanel gehört es zu den Kernkompetenzen, sich mit wandelnden Geschmäckern und Trends bei der Kundschaft auszukennen. Heutzutage heißt das auch, demonstrativ seinen Teil zur Bekämpfung des Klimawandels beizutragen.
Als der Modekonzern vor zwei Jahren Geld beschaffen musste, griff er deshalb zu einem neuen Finanzprodukt: Nachhaltigkeitsanleihen, auch unter dem englischen Begriff Sustainability-Linked Bonds oder kurz SLB bekannt. Den Anlegern, die Chanels Anleihen im Wert von 600 Mio. Euro kauften, wurde etwas versprochen: Sollte Chanel bestimmte Klimaziele nicht erreichen, würde es ihnen Millionen von Euro mehr zahlen. Mit anderen Worten: eine Strafe für eine mangelhafte Klimabilanz.