Anzeige

Vorsorge Deutsche sparen sich Altersvorsorge

Die Angst vor Altersarmut steigt, doch wegen der niedrigen Zinsen sinkt die Attraktivität von klassischen Vorsorgeprodukten. Als lohnend gilt nur noch der Erwerb von Wohneigentum.

Wegen der anhaltenden Niedrigzinsphase erlahmt der Sparwille der Deutschen für die Altersvorsorge dramatisch. Laut einer neuen Studie der Postbank will nur noch knapp die Hälfte der Bundesbürger mehr für die Altersvorsorge tun. Das sei der niedrigste in zehn Jahren gemessene Wert, heißt es in der Untersuchung. Wer dennoch in die Vorsorge investiert, setzt zunehmend auf den Immobilienerwerb. Kapitallebensversicherungen und anderer klassische Vorsorgeformen gelten dagegen zunehmend als unattraktiv.

Die Postbank-Experten warnen vor einer gefährlichen Abwärtsspirale für die gesamte Altersvorsorge in Deutschland, die durch den nachlassenden Sparwillen entstehen könne. Die Bank hat die Studie „Altersvorsorge in Deutschland“ am Montag vorgestellt. Seit zehn Jahren untersucht das Kreditinstitut die Einstellungen der Berufstätigen zum Sparen für den Ruhestand.

Immer begehrter ist in den letzten Jahren der Erwerb von Wohneigentum geworden. Ein Drittel der Befragten, die mehr für ihre Altersvorsorge tun wollen, plant den Kauf eines Hauses oder einer Wohnung zur Eigennutzung. Das sind fast 50 Prozent mehr als noch vor fünf Jahren. Verlockend ist der Gedanke an das mietfreie Wohnen im Alter. Außerdem lassen die günstigen Finanzierungsmöglichkeiten den Immobilienerwerb als attraktiv erscheinen.

Kaum noch Interesse an Lebensversicherungen

„Andere Anlagen wie etwa Lebensversicherungen haben dagegen, insbesondere durch die Niedrigzinsphase, stark an Ansehen verloren“, schreibt die Postbank. Nur elf Prozent der Deutschen halten eine Kapitallebensversicherung noch für „besonders rentabel“. Im Vorjahr waren es laut der Studie noch fast zwei Drittel mehr. Nur fünf Prozent wollen eine neue Lebensversicherung abschließen. Und auch die private Riester-Rente steht nicht mehr hoch im Kurs: Gerade einmal neun Prozent der Befragten interessieren sich für das staatlich geförderte Vorsorgeprodukt.

Die Entwicklung steht im Gegensatz zur weit verbreiteten Sorge vor Altersarmut: Mehr als drei Viertel der Befragten hält sie jetzt schon für ein generelles Problem und 89 Prozent der Deutschen sind der Auffassung, dass es in den kommenden Jahren weiter zunehmen wird.

Lesen Sie den Schwerpunkt Vorsorge im Invest-Teil der aktuellen Capital. Hier können Sie sich die iPad-Ausgabe der neuen Capital herunterladen. Hier geht es zum Abo-Shop, wenn Sie die Print-Ausgabe bestellen möchten.

Neueste Artikel