Sollte Kamala Harris die Präsidentschaftskandidatin der US-Demokraten werden, muss sie rasch eine zentrale Frage beantworten: Setzt sie Bidens Wirtschaftspolitik einfach fort oder hat sie eigene Ziele?
Man vergisst es leicht – angesichts der Kette von Großereignissen und der monatelangen Diskussion über das Alter Joe Bidens: Der scheidende US-Präsident hat eines der wohl ambitioniertesten Wirtschaftsprogramme der US-Geschichte zu verantworten, dessen Folgen womöglich noch in Jahrzehnten spürbar sein werden. Noah Smith, ein den Demokraten wohlgesonnener Ökonom und Blogger, kommt angesichts von Bidenomics sogar zu einem einigermaßen euphorischen Schluss: „Joe Biden hat uns aus der Pandemie und der Rezession herausgeführt“, so Smith. „Er hat mit seiner Industriepolitik das komplette ökonomische Paradigma verändert.“