Theranos ist ein gefeiertes Biotech-Start-up, doch im Labor wird gepfuscht. Aufgedeckt hat das die Whistleblowerin Erika Cheung – und so Gründerin Elizabeth Holmes hinter Gittern gebracht
Es sei ihr „Drachentöter-Moment“, wird ihr Vater später sagen. Doch als Heldin fühlt sich Erika Cheung gerade überhaupt nicht. Es ist Sommer 2015, Cheung, 23 Jahre jung, hat bis vor Kurzem als Laborangestellte bei Theranos gearbeitet, dem angesagtesten Biotech-Start-up des Silicon Valley. Nun sitzt sie im Auto nach San Francisco – auf dem Weg, ihren Arbeitgeber zu Fall zu bringen. Ihr Ziel ist das Büro der staatlichen Laboraufsicht CMS. Hier will Cheung auf die unhaltbaren Zustände bei Theranos hinweisen – einem Unternehmen, das mit seinen kompakten Bluttestmaschinen eigentlich als medizinische Revolution gefeiert wird. Und dessen charismatische Gründerin Elizabeth Holmes regelmäßig auf den Titelseiten der Wirtschaftspresse landet.