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Experten warnen Trumps Krypto-Blase könnte das globale Finanzsystem bedrohen

US-Präsident Donald Trump mit seinem Krypto-Beauftragten David Sacks im Weißen Haus
US-Präsident Donald Trump mit seinem Krypto-Beauftragten David Sacks im Weißen Haus
© ASSOCIATED PRESS | Ben Curtis / Picture Alliance / dpa
Top-Ökonomen und Aufseher warnen: Donald Trumps kryptofreundliche Politik befeuert eine Spekulationsblase, deren Platzen das traditionelle Finanzsystem ins Wanken bringen könnte

Die Pläne zur Unterstützung der Kryptobranche von US-Präsident Donald Trump könnten nach Ansicht von Experten die Stabilität des globalen Finanzsystems gefährden. Gegenüber dem Wirtschaftsmagazin Capital warnen führende Ökonomen sowie Vertreter von Aufsichtsbehörden vor der Entstehung einer Spekulationsblase, deren Platzen auch traditionelle Finanzmärkte ins Wanken bringen könnte. „Wenn Leute erhebliche Kryptopositionen aufbauen und die Blase dann platzt, drohen erhebliche negative Spillover ins traditionelle Finanzsystem“, so der Düsseldorfer Ökonom Jens Südekum. „Es droht dann ein Dominoeffekt.“ 

Trump hatte im Wahlkampf angekündigt, die USA zur führenden Kryptonation machen zu wollen. Dazu gehört unter anderem das Vorhaben, eine strategische Bitcoinreserve aufzubauen. Erwartet wird zudem, dass die Wertpapieraufsicht SEC Kryptowährungen weniger streng regulieren wird. Die Maßnahmen dürfte die Nachfrage auf dem Kryptomarkt zusätzlich befeuern.  

Die neue Capital-Ausgabe erscheint am 15. Februar.
Die neue Capital-Ausgabe erscheint am 15. Februar.

Bafin will „sehr genau“ beobachten

Ein Platzen dieser Spekulationsblase könnte systemische Risiken mit sich bringen, so die Experten. In einem eng verknüpften Finanzsystem könnten „auch relativ kleine Schocks zu großen Krisen amplifiziert werden“, sagte der Ökonom Co-Pierre Georg von der Frankfurt School of Finance & Management. Durch ein verstärktes Engagement von Geschäftsbanken und Vermögensverwaltern  im Kryptomarkt dürfte die Verflechtung außerdem zunehmen, damit wären „die konventionelleren Teile des Finanzsystems den von Kryptowährungen ausgehenden Risiken ausgesetzt“, so der Ökonom Eswar Prasad von der amerikanischen Cornell University.

Die Finanzaufsicht Bafin erklärte gegenüber Capital, sie beobachte „sehr genau, wie Unternehmen des traditionellen Finanzmarkts mit Kryptowerten verbunden sein können“. Dennoch erschienen „Risiken aus der Verflechtung mit dem traditionellen Finanzsystem noch begrenzt und beherrschbar“.  

Der internationale Finanzstabilitätsrat, den die G20-Staaten 2009 einrichteten, warnt hingegen: Weiter wachsende Kryptomärkte könnten „angesichts der zunehmenden Verflechtungen zwischen Kryptowährungen und dem traditionellen Finanzwesen in Zukunft Auswirkungen auf die globale Finanzstabilität haben“. Man werde auf die Kryptomärkte 2025 ein besonderes Auge haben, so eine Sprecherin zu Capital.  

Die ganze Geschichte über die große Krypto-Blase lesen Sie in der neuen Capital-Ausgabe, die ab dem 15. Februar 2025 am Kiosk liegt.

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