Das Konzept
Der Aachener Kosmetikproduzent Babor hatte ein Problem: Auf Auftragsspitzen konnte er nur reagieren, indem er mehr Personal in der Logistik einsetzte. Das aber ist teuer und schränkt die Flexibilität ein. Zusammen mit der IT-Firma Picavi wurde eine technische Lösung entwickelt: Die Mitarbeiter im Lager erhielten Google-Datenbrillen mit einer Spezialsoftware – die die Zusammenstellung der Produkte steuert. Nach Firmenangaben schafft jeder Mitarbeiter jetzt 18 Prozent mehr „Picks“.
"Unsere Leute behalten die Brille auch in der Pause auf"
Horst Robertz, Geschäftsführer Babor
Es hieß doch, die Datenbrille von Google sei gescheitert. Und jetzt setzen Sie sie in der Logistik ein!
Es mag sein, dass sie sich bei privaten Konsumenten nicht durchsetzen konnte. Mein Eindruck ist jedoch, dass sie in der Industrie durchaus sinnvoll genutzt werden kann.
Und wie kommen Ihre Mitarbeiter damit zurecht?
Die fanden das cool und hatten uberhaupt kein Störgefuhl. Einige setzen die Brille nicht einmal zur Mittagspause ab. Ich habe sogar mal jemanden mit dem Ding im Waschraum getroffen. Die Akzeptanz war fur uns schon ein großes Thema.
Haben Sie noch mehr mit der Brille vor?
Ja, schon. Unsere Rezepturen werden ja eingewogen, wie bei einem Kochrezept. Diese Daten könnten unsere Mitarbeiter bald direkt auf die Brille gespielt bekommen. Dann hätten sie die Hände frei zum Arbeiten.