Anzeige

Onlinehändler Warum der Autoteile-Revolutionär Autodoc an die Börse geht

Förderbänder in einem Lager des Autodoc-Logistikzentrums in Stettin
Flott zum Kunden: Förderbänder in einem Lager des Autodoc-Logistikzentrums in Stettin
© Hannes Jung
Der Berliner Onlinehändler Autodoc hat den Markt für Autoteile aufgerollt. Jetzt geht er an den Frankfurter Aktienmarkt. Es könnte einer der größten deutschen Börsengänge seit langem werden

Sebastian Bleser hat nicht viel Zeit. Der Mann mit dem blonden Kurzhaarschnitt eilt durch die Gänge eines Logistikzentrums im polnischen Stettin. Kurze Sätze, ein paar rasche Blicke. In der riesigen Halle lagern Unmengen an Ersatzteilen für Autos: Bremsscheiben, Luftfilter, Wischerblätter, Zündkerzen, Glühbirnchen. Zwischen den Hochregalen fahren Gabelstapler, die sich immer wieder in die Quere zu kommen scheinen – so emsig ist der Verkehr. Sobald die richtigen Kartons ausgewählt sind, werden sie in Versandpakete gepackt, vermessen nach Größe, versehen mit einem Adressaufkleber – und nach dem „Tetris“-Prinzip gestapelt in Lastwagen, die mit der Rückseite an der Laderampe angedockt haben. 35.000 Bestellungen werden hier pro Tag abgefertigt, auf einer Fläche, auf die locker der Potsdamer Platz in Berlin passen würde.

Bleser muss weiter zum nächsten Termin, es gibt einiges zu tun. Die Halle ist noch nicht optimal ausgenutzt, in einigen Bereichen werden die Produkte nicht in Hochregalen, sondern provisorisch in großen Behältern auf dem Boden gelagert. Für diesen Raum soll Bleser möglichst schnell ein Konzept entwickeln. 

Der Deutsche, der früher lange bei Amazon arbeitete, ist seit Mai 2024 verantwortlich für die Lieferkette bei Autodoc. Die Berliner Firma ist eines der am schnellsten wachsenden Unternehmen in Deutschland. Die Online-Versandplattform stattet Autobesitzer mit allem aus, was sie brauchen, um ihre Fahrzeuge auf Vordermann zu bringen: Entweder sie legen selbst Hand an oder tragen die Produkte in ihre Werkstatt. 

Mehr zum Thema

Neueste Artikel