Wenn Liebe und Geduld zusammenkommen, bleibt die Liebe manchmal auf der Strecke. Der Autohersteller VW hat allerdings das Ziel, mit Liebe Geld zu verdienen, und zwar mit mehr Liebe mehr Geld: Die wichtigste Marke des Großkonzerns, die auch noch genauso heißt wie er, also VW, müsse wieder zur „Lovebrand“ werden, fordert Markenchef Thomas Schäfer seit langem. Konzern-CEO Oliver Blume propagiert „Ikonen“ als Ausweg aus der Krise, also Autos, die Erinnerungen an goldene Zeiten wachrufen und nicht so technokratisch heißen und aussehen. Als Vehikel für beide Ziele ist der ID Buzz gedacht, eine Art elektrische Wiedergeburt des alten VW-Bullis, die an das Aussehen des T2-Modells aus den 1950er bis 1970er Jahren erinnert.
Dieses Auto weckte schon bei seinem ersten Auftritt als Messemodell 2016 heiße Gefühle beim Publikum. Doch dann wurden die Emotionen auf die Geduldsprobe gestellt: Der ID Buzz kam erst 2022 auf den Markt, in Nordamerika sogar erst Ende 2024. Nach einem guten halben Jahr war dort schon wieder Schluss, zumindest vorläufig. Die Konzerntochter VW Nutzfahrzeuge hat bestätigt, dass sie den Verkauf des Fahrzeugs vorübergehend eingestellt hat. Wenige Tage später machte sie davon zwar einen Rückzieher – doch die Probleme bleiben.