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Kolumne Tesla: Elon Musk verliert gleich doppelt

Tesla-Chef Elon Musk hat sein Unternehmen einer Umstrukturierung unterzogen
Tesla-Chef Elon Musk hat sein Unternehmen einer Umstrukturierung unterzogen
© IMAGO / ZUMA Wire
Der charismatische Tesla-Chef Elon Musk hat in diesem Jahr beim E-Autobauer so einiges umgestellt – bisher nicht immer zum Vorteil der Aktionäre. Die Entwicklung bietet aber auch Chancen, sollte es Musk wieder gelingen, alles zum Besseren zu wenden

So schnell kann es gehen: Nach einem fast reibungslosen Jahr 2020 kämpft Elon Musk in diesem Jahr mit so einigen Widrigkeiten. Offensichtlich wird der Umstand beim Blick an die Börse: Im vergangenen Jahr stieg der Tesla-Kurs um fast 800 Prozent und in diesem Jahr steht ein Minus von knapp 20 Prozent in den Büchern. Ein Problem ist die Aufholjagd der Konkurrenz bei den E-Autos. Chinesische und vor allem deutsche Firmen richten ihre Unternehmensstrategie stärker auf E-Autos aus und rücken Tesla auf die Pelle.

Und nun erwächst Musk auch noch neue Konkurrenz aus den USA. Ford hat seinen vollelektrischen Pickup F-150 vorgestellt. Der Truck ist beeindruckend und veranlasst Investoren, die Aussichten von Tesla neu zu bewerten. Der F-150 Pickup ist das meistverkaufte Fahrzeug in den USA und könnte Teslas Cybertruck mächtig Konkurrenz machen. Ford will außerdem mit dem südkoreanischen Batteriehersteller SK Innovation ein gemeinsames Batterieunternehmen gründen.

Tesla Aktie

Tesla Aktie Chart
Kursanbieter: L&S RT

Tesla ist schon da

Für Ford ist dieser Lkw-Light besonders wichtig, wie Gil Shapira, Chefstratege vom Broker eToro, erklärt: „Ford verdient das meiste Geld mit der Lkw-Sparte und deshalb ist der elektrische F-150 Pickup das wichtigste Produkt der vergangenen Jahre für das Unternehmen“. Das Problem ist, dass das Fahrzeug erst Mitte 2022 auf den Markt kommt.

Die Herausforderungen für Tesla werden also größer, doch Elon Musk ist bereits dort angekommen, wo viele der Wettbewerber erst hinwollen. Er betreibt bereits eine Batteriefabrik, ist auf dem chinesischen Markt mit einem eigenem Autowerk vertreten, bietet schon verschiedene E-Fahrzeugtypen an und treibt nun auch in Europa die Expansion voran.

Investmentideen auf Tesla

Tesla hat auch für Investoren einiges zu bieten, denn die Unsicherheit, die mit dem Wert verbunden ist, lässt sich gezielt nutzen. „Tesla weist aktuell eine relativ hohe implizite drei Monats-Volatilität auf und zählt damit zu den Top 5 Werten im Nasdaq 100. Das kann sich positiv auf die Konditionen von Discount-Zertifikaten auswirken“, erklärt Anouch Wilhelms, Derivate-Experte der Société Générale. „Grundsätzlich lassen sich mit Discount-Zertifikaten bei höherer Volatilität attraktivere Konditionen erzielen“, ergänzt Wilhelms.

Das Discount-Zertifikat mit der WKN KB7BN9 (Citigroup) läuft bis zum Dezember 2021 und bietet eine Rendite von 12 Prozent bis zur Fälligkeit, wenn am Laufzeitende der Cap von 500 Dollar nicht unterschritten wird. Das ist ein Puffer von 15 Prozent. Erst bei Kursen unterhalb von rund 447 Dollar entstehen Verluste. Das Papier ist nicht währungsgesichert, weshalb noch Gewinne oder Verluste aus der Veränderung des Euro-Dollar-Wechselkurses entstehen können. Etwas offensiver ist das Papier mit der WKN SD1N43 (Société Générale) mit einem Cap bei 540 Dollar. Hier winkt bis Dezember 2021 eine Rendite von annähernd 14 Prozent. Der Break-even liegt bei rund 480 Dollar.

Der Kurssturz beim Bitcoin belastete Tesla ebenfalls, hat Elon Musk doch Milliarden Dollar in die größte Kryptowährung der Welt gesteckt. Die Cyberdevise ist Teil des operativen Finanzmanagements bei Tesla geworden – in der Erwartung, dass Kunden die Autos mit Bitcoin bezahlen können. Doch Tesla hat dieses Angebot nach der Kritik an die umweltbelastende Gewinnung von Bitcoins zurückgezogen. Dennoch hat Musk an seinem Milliardeninvestment in Bitcoin festgehalten.

Daher sollte Tesla trotz der stärker werdenden Konkurrenz und dem Kurseinbruch bei Bitcoin noch nicht abgeschrieben werden. Tesla ist bei E-Autos noch immer führend und auch der Bitcoin hat sich leicht erholt, so dass Tesla auf dem erniedrigten Niveau ein Investment wert ist.

Daniel Saurenz betreibt mit seinem Team das Börsenportal Feingold Research. Es bietet täglich einen Börsenbrief an, den Sie für 14 Tage kostenfrei testen können. Melden Sie sich unter Info@feingold-research.com an oder probieren Sie den Börsendienst unter diesem Link aus. Trainingstage und Coachings finden Sie NEU unter feingold-academy.com

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