Ranking: digitale Stadtverwaltung

Das „c't Magazin“ wollte wissen, welche deutsche Großstadt die beste digitale Verwaltung bietet. Dazu wurde geschaut, welche von 15 beliebten Anträgen sich unkompliziert online erledigen lassen (Stand: 31. Dezember 2022). 32 Großstädte und Landeshauptstädte wurden untersucht, sechs davon teilten sich mit jeweils zehn von 15 möglichen Punkten den siebten Platz. Hamburg erhielt unter anderem Punktabzug, weil ein Bauantrag zwar online gestellt werden kann, der Antrag aber zusätzlich in Papierform übermittelt werden muss. Die Hansestadt fiel zudem als einzige Vertreterin der Top 10 bei der Vormerkung für einen Kita-Platz durch.

In Köln kann den Angaben zufolge hingegen im Gegensatz zu Hamburg nicht der Führerschein online erstmals beantragt werden. „Einig“ waren sich die beiden Großstädte beim analogen Antragsverfahren für einen Schwerbehindertenparkausweis.

Bielefeld war laut dem Ranking die einzige Stadt in den Top 10, in der ein Abfallbehälter nicht online bestellt werden kann. Stuttgart (Foto) fiel als einzige Stadt der Spitzengruppe beim Wohngeld durch, punktete jedoch mit der eher seltenen Online-Wohnungsanmeldung.

Augsburg verlor Punkte, weil unter anderem der Unterhaltsvorschuss nicht digital beantragt werden kann. Mönchengladbach erhielt ebenfalls in 5 der 15 Kategorien keinen Punkt. Das galt unter anderem für die Anmeldung in einer Bibliothek.

Drei Städte lagen im Ranking zur besten digitalen Verwaltung mit elf Punkten auf Platz vier. Düsseldorf bekam in diesen Kategorien Abzüge: Bauantrag, Führerschein (Erstantrag), Unterhaltsvorschuss und Wohnungsanmeldung.

In Mannheim müssen Einwohner laut „c't“ bei diesen Einträgen immer noch zu Stift und Briefumschlag greifen: Bibliotheksanmeldung, Führerscheinumtausch, Gewerbeanmeldung und Wohnungsanmeldung.

Bauantrag und Bibliotheksanmeldung hätten die zuständigen Ämter in Wuppertal den Angaben zufolge gern wie gehabt in Papierform. Weitere Punktabzüge gab es in den Sparten Gewerbeanmeldung und Wohnungsanmeldung.

Bonn rangierte mit zwölf Punkten auf dem dritten Platz. Bauanträge, Führerschein-Erstantrag und Unterhaltsvorschuss müssen laut dem Ranking auf Papier vorgelegt werden. Digital funktioniert es hier wie in allen Top-10-Städten hingegen bei der Kfz-Neuzulassung und der Anmeldung eines Hundes.

München wurde von den Testern mit 13 Punkten als zweitbeste digitale Verwaltung Deutschlands ausgezeichnet. Abzüge gab es lediglich beim Bauantrag und dem Unterhaltsvorschuss. Am stärksten digitalisiert ist laut dem Ranking die Anforderung einer Geburtsurkunde. Von den 32 untersuchten Städten setzte hier nur Potsdam auf Papierformulare. Potsdam bildete auch das Schlusslicht des Rankings und erhielt lediglich einen Punkt.

Nürnberg ist laut der Untersuchung die Großstadt mit der besten digitalen Verwaltung. Mit 14 Punkten gelang fast ein perfektes Ergebnis. „Die Frankenmetropole hat schon 2005 eine E-Government-Initiative gestartet und sich Gedanken darüber gemacht, welche Leistungen wirklich nachgefragt werden“, erklärte der Bayerische Rundfunk den ersten Platz für Nürnberg. Nur bei der Wohnungsanmeldung hapert es den Angaben zufolge noch. Sie war aber unter allen Städten die am wenigsten digitalisierte Dienstleistung.