34.000 Quadratmeter, mehr als 7500 Arbeiter und acht Tage Zeit für das gesamte Bauprojekt – so lässt sich die Entstehung des Corona-Notkrankenhauses Huoshenshan in der chinesischen Stadt Wuhan zusammenfassen. Am 25. Januar ging das Bauprojekt in der Provinz Hubei an den Start, am 3. Februar war Huoshenshan fertig.
Damit ist das Krankenhaus eines von insgesamt 16 Notkliniken, die China seit dem Ausbruch des Coronavirus hochgezogen hat. Rund 1000 Betten entfallen dabei allein Huoshenshan . Mittlerweile ist das Notkrankenhaus wieder leer. Wegen sinkender Fallzahlen wurden schon Anfang März die letzten genesenen Patienten entlassen .
Mit seinem Bauprojekt in Rekordzeit hat es das Corona-Krankenhaus aber in die Schlagzeilen geschafft. Nach dem Beispiel Chinas haben auch viele andere Länder Corona-Kliniken und Notkrankenhäuser errichtet, um so binnen kürzester Zeit die Versorgung von Erkrankten sicherzustellen. Neun Beispiele:
So schnell wurden die Corona-Notkliniken gebaut
So schnell wurden diese Corona-Kliniken gebaut
Um dem dramatischen Anstieg der Neuinfektionen Herr zu werden, setzen auch Brasiliens Metropolen auf Notkliniken. Für die nötigen Kapazitäten werden dabei auch Fußball- und Sportstadien in Krankenhäuser umgebaut. Eines der ersten Notkrankenhäuser wurde im April im Pacaembu Stadion von São Paulo errichtet. Binnen zwölf Tagen verwandelte sich die leere Arena in zwei lange Behandlungszelte mit 200 Betten. Zusammen mit dem Notkrankenhaus im Anhembi-Messezentrum hat São Paulo Betten für 2000 Corona-Patienten geschaffen.
In nur 48 Stunden verwandelte sich das Messezentrum Ifema in der spanischen Hauptstadt Madrid in ein Corona-Krankenhaus. Am 23. März nahm die Klinik mit 1350 Betten den Betrieb auf. Am 1. Mai wurde sie aufgrund der sinkenden Fallzahlen allerdings wieder geschlossen. In den eineinhalb Monaten Betrieb wurden 4000 Patienten im Ifema behandelt.
Anfang April öffnete Stockholm sein erstes Corona-Krankenhaus. Binnen zwei Wochen wurde das Messezentrum im Stockholmer Vorort Älvsjö mit 140 Betten fertiggestellt, bei Bedarf könne man die Kapazität aber auf 600 Betten ausbauen. Am Umbau waren auch die schwedischen Streitkräfte beteiligt.
Rund 3000 Mitarbeiter wandelten das Shopping Center Iran Mall binnen sieben Tagen in eine der größten Notkliniken weltweit um. Ende März nahm das Teheraner Krankenhaus mit 3000 Betten seinen Betrieb auf. Die Kosten für den Umbau von 10 Mio. US-Dollar übernahm der Immobilien-Investor Ali Ansari.
In der Corona-Pandemie hat der nationale britische Gesundheitsdienst NHS gleich mehrere Notkliniken eröffnet. Das erste der Krankenhäuser ging am 3. April in London in Betrieb. Bis Anfang Mai wurden sechs der sieben Kliniken eröffnet, darunter auch das NHS Nightingale in Birmingham. Am 27. März wurden Pläne über den Umbau des National Exhibition Centers bekannt, zwei Wochen später wurde das Krankenhaus von Prinz William per Videostream eingeweiht. Bei Eröffnung waren knapp 500 Betten verfügbar, im Ernstfall soll in Birmingham aber auf bis zu 4000 Betten aufgestockt werden.
Die norditalienische Region Bergamo war von der Corona-Pandemie mit am stärksten betroffen. Binnen weniger Wochen bauten Freiwillige hier eine Notklinik auf, um die lokalen Krankenhäuser zu entlasten. Auch von außerhalb erfuhr Bergamo Unterstützung: Papst Franziskus spendete Anfang April 60.000 Euro für die Notklinik. Auch die russische Regierung schickte medizinisches Personal und Technik in das Krankenhaus.
Am 12. März starteten im Dorf Voronovskoye die Bauarbeiten für das Corona-Krankenhaus Demikhov. Nach einem Monat nahm das Krankenhaus 70 km südwestlich von Moskau seinen Betrieb auf. Rund 800 Betten stehen auf dem Klinikgelände. Außerdem soll Demikhov nach eigenen Kapazitäten für 10.000 Corona-Tests haben.
Um die Krankenhäuser in New York zu entlasten, eröffnete Anfang April ein Zeltkrankenhaus im Central Park an der Fifth Avenue. Binnen 48 Stunden baute die christliche Organisation Samaritan’s Purse die Notklinik aus 14 Zelten und 68 Betten auf. Anfang Mai entschied das Zeltkrankenhaus wegen rückläufiger Fallzahlen keine weiteren Patienten aufzunehmen – und zu schließen.