Kaum jemand kennt Europas Rüstungsindustrie so gut wie der frühere Airbus-Boss Thomas Enders. Heute engagiert er sich in der Sicherheitspolitik und hat zwei dringende Ratschläge
Capital: Herr Enders, 2012 waren Sie Chef von EADS, heute Airbus, und haben versucht, einen europäischen Rüstungskonzern zu schmieden. Sie wollten die Verteidigungssparte von EADS mit dem britischen Rüstungsriesen BAE Systems fusionieren. Das Projekt scheiterte – bedauern Sie das heute noch?
THOMAS ENDERS: Natürlich! Wenn wir diese Verbindung zwischen Deutschen, Franzosen, Spaniern und Briten geschaffen hätten, dann wäre eine ganz andere Lage entstanden, als wir sie heute haben. Europäische Rüstungszusammenarbeit wäre deutlich erleichtert worden.