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Sanierungsplan zurückgezogen René Benkos Signa Holding beantragt endgültig Konkurs

Milliardär und Signa-Chef René Benko 2021 in Frankfurt
Oktober 2021: Milliardär und Signa-Chef René Benko (r.) bei der feierlichen Wiedereröffnung der Galeria-Filiale in der Frankfurter Innenstadt neben dem damaligen Oberbürgermeister Peter Feldmann
© dpa / Frank Rumpenhorst / Picture Alliance
Die Holding der insolventen Bau- und Handelsgruppe geht in Konkurs. Sein Privatvermögen bleibt jedoch durch eine Stiftung geschützt

Die Dachgesellschaft der insolventen Signa-Gruppe des Tiroler Investors René Benko hat ihren Sanierungsplan zurückgezogen und beim Handelsgericht Wien ein Konkursverfahren beantragt. Eine Mindestquote für die Gläubiger falle damit weg, teilte der Insolvenzverwalter der Signa Holding am Donnerstag mit.

Die Signa Holding besitzt keine Immobilien, sondern hält vor allem Anteile an den beiden wichtigen Signa-Gesellschaften Prime und Development. Hauptgesellschafter ist die Familie Benko über ihre Privatstiftung und die Supraholding GmbH. Anteile halten auch der Bauunternehmer und frühere Strabag-Chef Hans Peter Haselsteiner, Fressnapf-Gründer Torsten Toeller, der Schweizer Manager Ernst Tanner, der den Schokoladenhersteller Lindt&Sprünglli führt, sowie der Kaffeemaschinenunternehmer Arthur Eugster. 

Die Holding hatte bereits im November, noch vor der Prime und der Development, Insolvenz angemeldet. Die Gläubiger, darunter zahlreiche Banken und Versicherungen, hatten Forderungen von rund 8,6 Mrd. Euro angemeldet. Ob sie einen Teil ihrer Forderungen zurückerhalten werden, ist offen.

Ein Konkurs der Dachgesellschaft hatte sich abgezeichnet, nachdem die Aktionäre der Signa Prime und Signa Development den Sanierungsplänen unter Treuhandschaft zuletzt zugestimmt hatten. Für beide Einheiten ist ein Plan zum geordneten Abverkauf ihrer gesamten Portfolios erarbeitet worden, zu dem etwa der Elbtower, das KaDeWe in Berlin und Kaufhausimmobilien der Gruppe Galeria Karstadt Kaufhof gehören.

Der Insolvenzverwalter begründete den Schritt damit, dass das Sanierungskonzept auf der werterhaltenden Restrukturierung der wichtigen Beteiligungsgesellschaften Prime und Development beruhte. Die Holding würde als Aktionärin beim Verkauf der Vermögenswerte der beiden Gesellschaften hinter die Gläubiger gereiht. „Für die Signa Holding ist daher mit keinen nennenswerten Beteiligungswerten aus den Beteiligungen an Signa Prime und Signa Development mehr zu rechnen“, erklärte der Insolvenzverwalter.

rtr/dpa/ess

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