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Signa-Gründer Staatsanwaltschaft klagt René Benko wegen Insolvenzverstößen an

Die österreichische Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen Signa-Gründer René Benko erhoben.
Die österreichische Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen Signa-Gründer René Benko erhoben.
© Eibner-Pressefoto/EXPA/Groder / IMAGO
Die österreichische Staatsanwaltschaft wirft Signa-Gründer René Benko Betrug vor. Im schlimmsten Fall könnten Benko so bis zu zehn Jahren Haft drohen

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) in Wien hat erstmals Anklage gegen den ehemaligen Immobilien-Milliardär René Benko erhoben. Die Justizbehörde wirft Benko vor, bei seiner Insolvenz als Einzelunternehmer Vermögenswerte zuungunsten der Gläubiger beiseitegeschafft zu haben. Eine entsprechende Anklage sei beim Landgericht Innsbruck eingebracht worden. 

Konkret wirft ihm die Staatsanwaltschaft vor, dass er „unter dem Eindruck zunehmender Zahlungsschwierigkeiten und einer absehbaren Konkurseröffnung“ Angehörigen noch 300.000 Euro geschenkt habe. Der Straftatbestand lautet im österreichischen Recht betrügerische Krida. Insgesamt belaufe sich der in diesem Verfahren festgestellte Schaden auf 660.000 Euro. Der Strafrahmen betrage ein bis zehn Jahre Freiheitsstrafe.

René Benkos Gesamtschaden beträgt 300 Mio. Euro

Die Anklage sei Teil des Verfahrenskomplexes rund um die gescheiterte Signa-Gruppe. Dort werde gegen rund ein Dutzend Beschuldigte und gegen zwei Verbände ermittelt. Der bisher ermittelte Gesamtschaden belaufe sich auf 300 Millionen Euro, so die WKStA.

Die Behörde verdächtigt den 48-Jährigen außerdem der Untreue, des Betrugs und des Bankrotts. Er soll laut Ermittlern Investoren betrogen und Vermögenswerte vor Behörden, Gläubigern und Insolvenzverwaltern verborgen haben. Er sitzt seit Januar in Untersuchungshaft. 

Benko hatte in der Niedrigzins-Phase ein verschachteltes Firmennetzwerk aufgebaut. So investierte er etwa in die Galeria-Warenhausgruppe, das Luxuskaufhaus KaDeWe und das Hamburger Elbtower-Projekt. Neben konzerninternen Problemen wurde Signa von steigenden Zinsen, Energiepreisen und Baukosten zu Fall gebracht.

dpa/jti

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