Anzeige
Anzeige

Exklusiv Moment der Wahrheit für Notenbanken

Carmignac-Anlagestratege warnt vor gigantischen Fehlallokationen durch Zentralbank-Politik

Die jüngsten Börsenturbulenzen sind für den Anlagestrategen der französischen Investmentgesellschaft Carmignac, Didier Saint-Georges, ein klares Signal dafür, dass die extrem laxe Geldpolitik der Notenbanken an ihre Grenzen stößt. „Die Kursverluste im Spätsommer belegen, dass die Notenbanken in einer Falle stecken und jetzt der Moment der Wahrheit naht“, erklärte Saint-Georges im Interview mit Capital in der neuen Ausgabe (ab 22. Oktober am Kiosk). Fünf Jahre mit Zinsen nahe Null und massiven Anleihekäufen hätten zwar die Kurse klettern lassen, der Wirtschaft aber nicht geholfen. Anleger hätten die ganze Zeit darauf vertraut, dass schlechte Konjunkturnachrichten eigentlich gute Nachrichten für die Märkte sind, da sie für mehr geldpolitische Unterstützung durch Zentralbanken sorgten. „Dieser Mechanismus ist nun außer Kraft gesetzt“, so der Anlagestratege gegenüber Capital.

Die zurückliegenden sechs guten Börsenjahre verdankten die Anleger eigentlich „einer massiven Manipulation durch die Notenbanken“. Allmählich würden Anleger wie auch die Notenbanken merken, dass „ihre lockere Geldpolitik Nebenwirkungen wie Blasen in manchen Anlageklassen erzeugt, die sich nicht ewig ausdehnen können“. Dies habe zu „gigantischen Fehlallokationen von Kapital etwa im Rohstoff-Sektor“ geführt. Merkwürdig sei, dass auch jetzt kaum jemand zugibt, dass „wir auch jetzt nicht wissen, was hinter der Tür ist, durch die wir durch müssen: das Ende der Aufkäufe“.

Das von China ausgehende Risiko sieht Saint-Georges nicht allein in einer möglichen Konjunkturschwäche. Es bestehe auch in dem drohenden Abzug von Kapital, das renditehungrige Investoren in den vergangenen Jahren vor allem in China und in anderen Schwellenländern investiert haben. „Das sind die Geister, die die Fed mit ihrer 2009 gestarteten Geldschöpfung gerufen hat“, sagte er im Interview.

Die neue Capital erscheint am 22. Oktober. Hier können Sie sich die iPad-Ausgabe herunterladen. Hier geht es zum Abo-Shop, wenn Sie die Print-Ausgabe bestellen möchten.

Neueste Artikel